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Zins-Swaps: Zins-Swap Quotierung
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 17:04 Mi 23.12.2015
Autor: Ping292

Aufgabe 1
Ein Unternehmen A benötigt 10 Mio EUR und wünscht Festsatzzinsen. Ein Festsatzkredit sei zu 8,20% p.a., ein variabler Eurokredit zu LIBOR + 0,25% möglich. Der Bank mit ihrer sehr hohen Bonität sind (über Emissionen) F-Sätze von 7,20% p.a. und V Sätze von LIBOR +0,10 % möglich.

Unternehmen A: F-Satz von 8,20 % und V-Satz LIBOR+0,25%

Bank: F-Satz von 7,20% p.a. und V-Sätze von LIBOR+0,10%

Aufgabe 2
Den Unternehmen A und B werden folgende Zinssätze p.a. für einen 5-jährigen 20 MIO. $ Kredit angeboten:

Unternehmen A: fester Zinssatz von 12,00% und variabler Zinssatz: LIBOR+0,1 %

Unternehmen B: fester Zinssatz von 13,40% und variabler Zinssatz: LIBOR+0,6%

Unternehmen A benötigt einen variablen verzinslichen Kredit, Unternehmen B einen Kredit zu einem festen Zinssatz. Entwerfen Sie einen Swap, der einen als Intermediär auftretenden Bank einen Nettogewinn von 0,1% p.a. verschafft und der für beide Seiten gleichermaßen attraktiv ist.

Hallo, ich stehe hier bei diesen Zins-Swap Aufgaben total auf dem Schlauch.
Bei der 2. Aufgabe habe ich erstmal den Vorteil berechnet und der liegt bei beiden Zinssätzen bei A. Der größere Vorteil liegt aber beim F-Satz von 1,4% und deswegen nimmt Unternehmen den F-satz auf, also ist in dem Fall der Receiver und muss den LIBOR an die Bank zahlen?..
Aber irgendwie komm ich nicht weiter und weiß nicht wie sich das alles zusammensetzt. Wäre nett, wenn mir das jemand schrittweise erklärt wie ich da vorzugehen habe. Vielen lieben Dank schon mal im Voraus :)

Ich habe diese Frage in keinem Forum auf anderen Internetseiten gestellt.

        
Bezug
Zins-Swaps: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 22:16 Mi 23.12.2015
Autor: Staffan

Hallo,

meine Lösung wäre folgende:

Aufgabe 1:

A will möglichst von dem Festzinssatz der Bank profitieren. Er schließt einen variablen Kredit zu Libor + 0,25% p.a. ab sowie einen Swap mit der Bank, nach dem er an diese einen festen Zinssatz von 7,2% (oder mit kleiner Marge von 0,05%) zahlt und dafür Libor erhält. Der Liborsatz wird "durchgeleitet" und die Gesamtkreditkosten betragen dann 7,2%+0,25%=7,45% p.a. oder, wenn man die Bankmarge von 0,05% ansetzt, 7,5% p.a.

Aufgabe 2:

A schließt den Festzinskredit zu 12% p.a. ab, B den variablen mit Libor + 0,6% p.a. Um die Zinskondition von fest auf variabel zu ändern, braucht A rechnerisch Zahlungen an sich von 11,9% p.a. (12% - 0,1%), um nicht schlechter als jetzt dazustehen, B dagegen maximal 12,8% p.a. (13,4% -0,6%).
Die  Zinsdifferenz für A und B beträgt in Festzinsbereich 1,4% p.a. und im variablen 0,5% p.a., d.h. saldiert 0,9% p.a. Davon darf/soll die Swapbank 0,1% p.a. behalten, so daß 0,8% zu verteilen sind. Zu berücksichtigen wäre dabei die unterschiedliche Bonität von A und B sowie das damit verbundene Kreditrisiko. Wegen der hier verlangten Attraktivität für A und B erscheint es sinnvoll, auf jeden 0,4% p.a. entfallen zu lassen. Das heißt:
Swap 1: A erhält fest (11,9%+0,4%) 12,3% p.a. und zahlt Libor;
Swap 2: B erhält Libor gegen eine Zahlung von (12,8%-0,4%) 12,4% p.a.

Ergebnis (Vorzeichen der Zahlungen aus Sicht der Bank)

Ausgang A 12%  B Libor+0,6%
Swap fest A -12,3% Bank -12,3%+12,4% B 12,4%
Swap variabel A +Libor Bank +Libor-Libor B -Libor
Ergebnis A Libor-0,3% Bank 0,1% B 13%.

Angesichts des geringen Zuschlags zu Libor für A in der Aufgabe muß dessen Bonität gut sein, daß daß eine Finanzierung unter Libor nicht völlig überrascht.
Voraussetzung, daß die Konstruktion auch funktioniert, ist natürlich, daß weder die Bank noch die Unternehmen in Verzug kommen oder gar insolvent werden.

Gruß
Staffan

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