Zentralabitur Niedersachsen < Abivorbereitung < Oberstufe < Schule < Mathe < Vorhilfe
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Hallo,
ab morgen gibt's bei mir daheim aus aktuellem Anlaß ein kleines Camp (einziger Teilnehmer: mein einziger Neffe) zwecks Vorbereitung des nieders. Zentralabiturs im Fache Mathematik, grundlegendes Niveau.
Haben vielleicht Lehrer und Schüler aus Niedersachsen noch ein paar niedersachsenspezifische(!) Tips?
Gibt es spezielle, aufgrund eigener Erfahrungen empfehlenswerte Aufgabensammlungen im Internet oder gedruckt?
Brandheiße Tips?
Das Blättchen vom Kultusministerium, dem man die diesjährigen Schwerpunkte entnehmen kann, habe ich bereits fleißig studiert.
Der Kandidat reist an mit seinem Schulbuch und dem Stark-Buch für 2010.
Ich freue mich auf sachdienliche Hinweise.
Gruß v. Angela
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Ich habe auch Schüler aus Niedersachsen. Als erstes fällt mir an all denen der "niedersächsische Taschenrechner" auf. Die scheinen alle den gleichen zu haben. Jedenfalls sind da so viele Formeln eingespeichert, dass - sofern man ihn richtig bedienen kann - man kaum noch selber Mathematik können muss. Das macht der Rechner alles von alleine.
Ich hatte das am Anfang selber nicht für möglich gehalten, aber die Schüler haben mich eines Besseren belehrt: Tipp, Tipp, Tipp, und selbst zu komplizierten Aufgaben hatte man schnell die Lösung.
Was mir jetzt bei einer Schülerin auffällt, das ist die Tiefe von Stochastik-Aufgaben. So etwas wurde früher nur am Rande gestreift. Laut ihrer Aussage soll das aber abitur-relevant sein.
Zum Beispiel folgende Aufgaben:
1.) "Mit welcher Wahrscheinlichkeit wird die Zahl 32 in 490 Ziehungen des Lottospiels 6 aus 49 mindestens 54 und höchstens 66 Mal gezogen?"
2.) "In Mitteleuropa haben 38 % der Menschen die Blutgruppe 0. In einer Zufallsstichprobe wird bei 100 Personen die Blutgruppe bestimmt. Gib eine Umgebung um den Erwartungswert an, in der mit einer Wahrscheinlichkeit von 90 % die Anzahl der Personen liegt, die Blutgruppe 0 haben."
Tipp:
Mit dem "niedersächsischen Taschenrechner" sind die Lösungen in Null-Komma-Nichts gefunden - vorausgesetzt, man kann mit ihm umgehen.
Wie die zu Grunde liegenden Formeln lauten und warum das so geht, das wissen die Schüler dann allerdings nicht. Laut deren Aussage wird das auch nicht verlangt
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Hallo,
vielen Dank für Deine Hinweise.
Das mit dem Rechner klang für meinen mitlesenden frisch "abiturierten" Sohn wie Nachrichten aus dem Schlaraffenland.
Auf den Wunderrechner bin ich echt schon gespannt - und ich hoffe, mein Neffe kann ihn bedienen.
Ich kann's nämlich nicht.
Für die Stochastik hab' ich mich nicht buchen lassen.
Gruß v. Angela
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 09:48 Di 30.03.2010 | Autor: | rabilein1 |
> Auf den Wunderrechner bin ich echt schon gespannt - und ich
> hoffe, mein Neffe kann ihn bedienen.
> Ich kann's nämlich nicht.
Die Mutter meiner damaligen niedersächsischen Nachhilfeschülerin empfing mich eines Tages mit den Worten: "Meine Tochter hat gesagt, dass Sie nicht mal mit 'nem Taschenrechner umgehen können." Ich war erst mal völlig perplex, und dann war eine Stunde Überzeugungsarbeit notwendig, dass ich die Nachhilfe doch fortsetzen kann.
Ich hoffe, deine Verwandtschaft hat da mehr Nachsehen mit dir.
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 12:48 Di 30.03.2010 | Autor: | statler |
Mahlzeit!
> Die Mutter meiner damaligen niedersächsischen
> Nachhilfeschülerin empfing mich eines Tages mit den
> Worten: "Meine Tochter hat gesagt, dass Sie nicht mal mit
> 'nem Taschenrechner umgehen können."
Das ist völlig OK, Archimedes, Newton und Gauss konnten es auch nicht und haben es trotzdem zu was gebracht.
Wenn Angela hier behauptet, daß sie es nicht kann, dann flunkert sie: Ich weiß, daß sie einen HP11C hat (der allerdings von CAS Lichtjahre entfernt ist) und ihn sehr wohl bedienen kann.
Was den Stellenwert der Stochastik beim Abi angeht, kann ich nur sagen, daß ich in der Schule null Wahrscheinlichkeitsrechnung hatte, dafür aber sattelfest bei Zentralprojektionen und Geometrie überhaupt (synthetisch und analytisch) war. Letzteres kommt mir heute viel zu kurz.
Wer einen ausgesprochenen Stochastik-Fan als Pauker hat, der macht sogar noch ein- und zweiseitige Tests und Fehler 1. und 2. Art.
Aus deinen Beiträgen vermute ich, daß du dich einer sorgfältigen Herangehensweise befleißigst, deswegen traue ich dir den niedersächsischen Abi-Stoff in vollem Umfang zu.
Gruß aus HH-Harburg
Dieter
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 20:49 Di 30.03.2010 | Autor: | abakus |
> Mahlzeit!
>
> > Die Mutter meiner damaligen niedersächsischen
> > Nachhilfeschülerin empfing mich eines Tages mit den
> > Worten: "Meine Tochter hat gesagt, dass Sie nicht mal mit
> > 'nem Taschenrechner umgehen können."
>
> Das ist völlig OK, Archimedes, Newton und Gauss konnten es
> auch nicht und haben es trotzdem zu was gebracht.
>
> Wenn Angela hier behauptet, daß sie es nicht kann, dann
> flunkert sie: Ich weiß, daß sie einen HP11C hat (der
> allerdings von CAS Lichtjahre entfernt ist) und ihn sehr
> wohl bedienen kann.
>
> Was den Stellenwert der Stochastik beim Abi angeht, kann
> ich nur sagen, daß ich in der Schule null
> Wahrscheinlichkeitsrechnung hatte, dafür aber sattelfest
> bei Zentralprojektionen und Geometrie überhaupt
> (synthetisch und analytisch) war. Letzteres kommt mir heute
> viel zu kurz.
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> Wer einen ausgesprochenen Stochastik-Fan als Pauker hat,
> der macht sogar noch ein- und zweiseitige Tests und Fehler
> 1. und 2. Art.
Hallo,
das hat nichts mit bizarren Vorlieben meines Berufsstandes zu tun. So etwas ist (sicher nicht nur in Sachsen) zumindest im Leistungskurs regulärer Lehrplanstoff.
Gruß Abakus
>
> Aus deinen Beiträgen vermute ich, daß du dich einer
> sorgfältigen Herangehensweise befleißigst, deswegen traue
> ich dir den niedersächsischen Abi-Stoff in vollem Umfang
> zu.
>
> Gruß aus HH-Harburg
> Dieter
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 10:42 Do 01.04.2010 | Autor: | rabilein1 |
> Das hat nichts mit bizarren Vorlieben meines Berufsstandes
> zu tun. So etwas ist zumindest im Leistungskurs regulärer Lehrplanstoff.
Ich hatte mir mal den "dtv-Atlas Schulmathematik" zugelegt. In der Einleitung heißt es dort: Der dtv-Atlas Schulmathematik umfasst den üblicherweise in den Sekundarstufen I und II behandelten Stoff...
Auf rund 280 Seiten mit kleingedrucktem Text und vielen bunten Abbildungen ist dort der Schulstoff dargestellt: Mengenlehre, Zahlenmengen, Gleichungen, Ungleichungen, Relationen, Funktionen, Grenzwert, Differenzialrechnung, Integralrechnung, Ebene Geometrie, Räumliche Geometrie, Analytische Geometrie, Vektorrechnung, Stochastik, Logik (Junktoren und Quantoren (I - III), Formen der Beweise (Ii - IV)
Zum Nachschlagen ist das alles sicherlich sehr gut geeignet.
Aber ich frage mich: Wie soll ein einzelner Mensch das alles in seinen Schädel reinkriegen? Manche haben ja schon Probleme damit, wann und wie sie die p-q-Formel anwenden sollen. Und außerdem haben die Schüler zusätzlich ja auch noch andere Fächer wie Chemie, Deutsch, Englisch etc. - Und in jedem dieser Fächer kommt dann noch mal ein ähnlich umfangreicher Stoff auf sie zu wie in Mathe.
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 14:09 Do 01.04.2010 | Autor: | MontBlanc |
Hallo,
dazu würde ich gerne noch folgendes sagen:
Natürlich ist der Stoff im Mathematik-Leistungskurs umfangreich. Natürlich fällt es nicht jedem leicht, ABER Fächer wie Chemie oder auch Biologie sind mMn wesentlich schwerer zu "erfassen"/durchdringen und stärker lehrerabhängig als Mathematik. Im Endeffekt läuft es gerade in Mathe sehr daraufhinaus an bestimmte Aufgabentypen einfach gewöhnt zu sein und sie im Notfall auch einfach selbst erarbeiten zu können, weil sie in der Form immer wieder auftauchen. In Chemie und Biologie hingegen war es zumindest an meiner Schule so, dass es eigentlich kein Schüler regelmäßig geschafft hat in den 13-15 Punkte-Bereich zu kommen, einfach weil Anspruch in den Klausuren und Unterricht sehr weit auseinander klafften.
Ich möchte nicht arrogant klingen oder anderen zu Nahe treten, aber Mathematik ist ein Fach bei dem man allein durch die Einstellung und durch einen gewissen Fleiß (nicht mit übermäßigem Zeitaufwand verbunden) eine Menge erreichen kann, was mMn z.B. in Chemie nicht so ohne weiteres möglich ist, weil a) der Stoff noch umfangreicher, b) der Unterricht mehr lehrerabhängig und c) der Lehrplan manchmal sehr aus der Luft gegriffen ist, was eine Vorbereitung schwieriger macht. In Mathematik hingegen kann man sich relativ sicher sein, dass wenn man eine Kurvendiskussion in der Abiturkluaur 2006 hinbekommen hat, man sie auch in 2010 hinkriegt. So gravierend ist der Unterschied nicht. Gleiches gilt für Stochastik und lin. Algebra.
Ich war mit Sicherheit in Mathe nie der fleißigste Schüler, aber habe es trotzdem geschafft im Abitur 15 Punkte zu schreiben (das hat natürlich auch etwas mit Talent und Spaß an der Sache zu tun). Muss dazu dann aber sagen, dass ich manchmal zweifle wie aussagekräftig das im Endeffekt nocht ist unter Berücksichtigung der Tatsache, dass ich einen CAS-Rechner zur Verfügung hatte.
Alles in allem glaube ich aber, dass Mathematik in der Schule nicht unmöglich ist und viele Leute erstmal versuchen sollten sich damit zu befassen bevor sie es verteufeln. Es ist durchaus machbar.
Lg
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 12:45 Sa 03.04.2010 | Autor: | rabilein1 |
> Alles in allem glaube ich aber, dass Mathematik in der
> Schule nicht unmöglich ist und viele Leute erstmal
> versuchen sollten sich damit zu befassen bevor sie es
> verteufeln. Es ist durchaus machbar.
Ich gebe dir durchaus recht: Das Wichtigste (und zugleich das Schwierigste) ist für die meisten Schüler der "mathematische Blick" [mm] \Leftarrow [/mm] Ausdruck eines Schülers, dem dieser Blick völlig fehlt.
Kann man diesen "Blick" erlernen", falls er einem nicht angeboren ist?
Beispiel:
Alle Schüler wissen auswendig, dass die Ableitung von [mm] e^{x} [/mm] gleich [mm] e^{x} [/mm] ist. Sie kennen auch die Produktregel und Kettenregel für Ableitungen auswendig.
Aber zu erkennen, wann ein Produkt vorliegt, dafür fehlt vielen dann wiederum der "mathematische Blick".
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Hallo,
also ich habe ja nun letztes Jahr in Niedersachsen Abitur gemacht und auch einen Mathematikkurs "auf erhöhtem Anforderungsniveau" i.e. LK belegt. Ich kann meinen Vorrednern eigentlich nur zustimmen, dass der Taschenrechner (mit CAS) wie z.B. der TI-Voyage 200 das ganze schon eine Menge vereinfachen. Allerdings würde es niemals möglich sein zwischen 12-15 Punkten im Abitur zu schreiben, wenn man nicht ein Verständnis dafür entwickelt hat, wie so ein Ergebnis denn nun ungefähr auszusehen hat.
Dann gibt es in NDS auch drei verschiedene TR-Typen, einmal einzeilig ohne Graph-Funktion, grafikfähig und CAS.
Trotz allem, nach nun fast einem Jahr Mathematik-Studium (im UK, die haben noch weniger mit TRs am Hut), kann ich sagen, dass der Taschenrechner (in meinem Fall CAS) ganz furchtbar ist und mir das Leben echt schwer macht, weil ich einfach vieles nicht "zu Fuß" kann...
Ganz speziell kann ich eigentlich daz noch sagen, dass es eigentlich für Analysis immer einen eher theoretischen / mathematischen und einen sehr anwendungsbezogenen Vorschlag gibt. Allerdings ist das alles sehr machbar, obgleich die meisten meiner Mitschüler und auch an anderen Schulen sehr damit zu kämpfen hatten. Ich finde eigtl. dass lin. Algebra / Stochastik viel eher genickbrechend wirken kann ;)
Lg
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