Vergangenheit < Deutsch < Sprachen < Vorhilfe
|
Status: |
(Frage) überfällig | Datum: | 20:14 Do 08.06.2006 | Autor: | jane882 |
Hey! Also ich muss zwichen einer Figur von Dürrenmatts "Physikern" und dem griechischen Mythos des Sisyphos Gemeinsamkeiten darstellen...Nur bin ich total mit der Zeit durcheinander gekommen...Also grammatikalisch...Kann das mal jemand kurz durchlesen?! Und wenn ihr dann irgendwelche Verbesserungen habt, sprachlich oder soagr vielleicht auch inhaltlich, wäre ich sehr dankbar:) Jane
Das Gemeinsame zwischen Sisyphos und Möbius ist zu einem, dass sie beide sinnlose Taten vollbracht haben: Möbius weil er ins Irrenhaus gegangen ist, um seine neu entdeckte Weltformel vor der Menschheit zu verstecken und Sisyphos weil er die Götter verraten hat und nun jedes mal einen Felsen auf einen Berg tragen muss, der ihm an der Spitze des Berges wieder herunterfällt.
Außerdem wissen beide früher oder später auch um die Sinnlosigkeit ihres Handelns. Möbius ist sich nach der Enthüllungsszene von der Irrenärztin Mathilde von Zahnd bewusst, dass es sinnlos war in das Irrenhaus zu gehen und seine Manuskripte über die Weltformel zu verbrennen. Denn Frau von Zahnd hatte ihn schon von Anfang an ausspioniert und Kopien von seiner neusten physikalischen Erkenntnis gemacht
Sisyphos hingegen weiß auch, dass es sinnlos ist Tag für Tag einen Stein einen Berg hinaufzutragen, der spätestens an der Spitze des Gipfels wieder hinunterfallen wird. Denn genau das sollte auch die Strafe der Götter sein: seinen Wissen über die Erfolglosigkeit seiner Qual. Doch trotzdem gibt er nicht auf und trägt ihn immer wieder hoch.
Auch ist die Freiheit eine Eigenschaft die beide Personen gemeinsam haben. Denn Sisyphos ist frei, weil sein Schicksal ihm gehört und weil er dieses lernt zu verachten. Das heißt, dass er zunächst seine Erfahrung mit seinem absurden Handeln machen musste, also den unaufhebbaren Zwiespalt zwischen ihm und seiner Umwelt. Und erst als er sich diesem Zwiespalt bewusst wurde und ihn akzeptierte, erhielt sein Handeln einen übergeordneten Sinn und verlor die Hoffnungen auf Zukünftiges: Denn Sisyphos wusste nun, dass der Stein niemals auf dem Gipfel des Berges liegen bleiben wird. Dementsprechend gewann sein Leben somit an Intensität, weil er seine Aufgabe nun mit ganzer Seele bewältigen und sich so auch zu sich selber verhelfen konnte. Möbius dagegen gewann seine Freiheit, weil er sich als einen Verrückten ausgegeben hat und so im Irrenhaus weiter forschen konnte. Denn die Gesellschaft würde einem Irren kaum glauben, wenn er preisgeben würde, dass er Formeln entwickelt hat mit dem er die Menschheit ausrotten könnte.
|
|
|
|
Status: |
(Antwort) fertig | Datum: | 23:50 Do 08.06.2006 | Autor: | ardik |
Hallo Jane,
also ich finde - nur aus meinem Sprachempfinden heraus - dass Du nur im letzten Absatz "abgerutscht bist".
Ich meine, da sollte auch durchgängig der Präsens stehen.
Anständig begründen kann ich's nicht richtig, ich versuch' mal...
Du verwendets konsequent sowas wie den "narrativen Präsens". Aber auch im letzten Absatz ist es ja erzählte Handlung, auch wenn sie im Vergleich zu den Sätzen davor wieder etwas zurückgesprungen ist.
Das Du im ersten Absatz die Vergangenheit verwendest, erscheint mir dadurch gerechtfertigt, dass da ja auf sozusagen "Vorgeschichte" Bezug genommen wird. Hm, danach müsste auch im letzten Absatz die Vergangenheit bei "gewann ... Freiheit ... ausgegeben hat" gerechtfertigt sein. Dennoch stört mich da das "gewann" - das "ausgegeben hat" ist freilich völlig ok, finde ich.
Übrigens:
- ich würde schreiben: "weil er lernt, dieses zu verachten." oder "weil er dieses zu verachten lernt."
- am Anfang: "zum einen" statt "zu einem", finde ich.
Nur so ein paar Gedanken aus dem Bauch...
von
ardik
|
|
|
|
|
Status: |
(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 20:20 Sa 10.06.2006 | Autor: | matux |
$MATUXTEXT(ueberfaellige_frage)
|
|
|
|