Schwierigkeit mit Textaufgaben < Sonstiges < Schule < Mathe < Vorhilfe
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Aufgabe | Die Tangente im Kurvenpunkt A(-1.5/-3.375) schneidet K (ist der Graph von [mm]f(x)=-\bruch{1}{3}x^{3}+3x[/mm]) in einem weiteren Punkt S. Geben sie dessen Koordinaten an.
Bestimmen sie die Gleichung der Kurvennormalen im Ursprung.
Es gibt Kurvenpunkte B(u/f(u)) mit [mm]u\not=0[/mm] in denen die Kurvennormale eine Ursprungsgerade ist.
Bestimme deren Anzahl.
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Obige Aufgabe stammt aus einem anderen Thread.
Was mich interessiert, ist nicht, was da raus kommt, sondern an was für Schulen (welche Klassenstufe) solche oder ähnliche Aufgaben gestellt werden.
Wie werden Schüler auf das Lösen solcher Aufgaben vorbereitet?
(Ohne eine gewisse Routine muss man einen solchen Text bestimmt unzählige Male Wort für Wort durchlesen, um überhaupt zu verstehen, was gemeint ist)
In einem anderen Thread hatte ich in diesem Zusammenhang angeprangert, dass Mathe-Lehrer oftmals nicht in der Lage sind, Schülern die Interpretation (=das Verstehen) eines Textes wie dem obigen beizubringen, weil sie schlechte Deutsch-Lehrer sind.
Mathe-Lehrer sind im allgemeinen zwar Meister der Formel aber nicht Meister des Wortes.
Ein Deutsch-Lehrer dagegen, der sich mit Goethe und Schiller auskennt, wäre zum Erklären der obigen Aufgabe aber wohl auch nicht imstande.
Frage also:
Wie und wo lernen Schüler mit Aufgaben wie der obigen umzugehen?
Bzw.: Warum haben so viele Schüler Schwierigkeiten mit - auch wesentlich einfacheren - Textaufgaben?
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Status: |
(Antwort) fertig | Datum: | 23:06 Fr 16.10.2009 | Autor: | ZuluI |
Hallo Ralph,
meiner Erfahrung nach sind viele Schüler gerade durch die starke Informationsdichte einer solchen Frage zunächst geschockt. Dazu zählt auch die Verwendung von Fachbegriffen wie Kurvenpunkt.
Deine Frage wie man Schüler nun da heran führt ist schwer zu beantworten...
Ein Versuch:
Dem Schüler müssen alle Begriffe im Unterricht verständlich gemacht werden und der Umgang geübt werden. Anschließend sollte der Schüler trainiert werden, sich aus dieser Aufgabenstellung einen Fahrplan zu erstellen um eine Struktur in die Aufgabenbeabeitung und eine Übersicht über die bevorstehenden Schritte zu bekommen.
Lehrer setzen u.U. diese Methodik voraus oder gehen nicht näher darauf ein, weil aus Ihrer Sicht der Sachverhalt hinreichend (aus Sicht einer studierten Mathematiklehrers) dargestellt ist, vergessen jedoch dabei den Blick des Schülers.
Wie gesagt, der Versuch einer Antwort...
Grüße ZuluI
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Hallo rabilein1,
> Die Tangente im Kurvenpunkt A(-1.5/-3.375) schneidet K (ist
> der Graph von [mm]f(x)=-\bruch{1}{3}x^{3}+3x[/mm]) in einem weiteren
> Punkt S. Geben sie dessen Koordinaten an.
>
> Bestimmen sie die Gleichung der Kurvennormalen im Ursprung.
>
>
> Es gibt Kurvenpunkte B(u/f(u)) mit [mm]u\not=0[/mm] in denen die
> Kurvennormale eine Ursprungsgerade ist.
>
> Bestimme deren Anzahl.
>
> Obige Aufgabe stammt aus einem anderen Thread.
>
> Was mich interessiert, ist nicht, was da raus kommt,
> sondern an was für Schulen (welche Klassenstufe) solche
> oder ähnliche Aufgaben gestellt werden.
>
> Wie werden Schüler auf das Lösen solcher Aufgaben
> vorbereitet?
> (Ohne eine gewisse Routine muss man einen solchen Text
> bestimmt unzählige Male Wort für Wort durchlesen, um
> überhaupt zu verstehen, was gemeint ist)
>
> In einem anderen Thread hatte ich in diesem Zusammenhang
> angeprangert, dass Mathe-Lehrer oftmals nicht in der Lage
> sind, Schülern die Interpretation (=das Verstehen) eines
> Textes wie dem obigen beizubringen, weil sie schlechte
> Deutsch-Lehrer sind.
>
> Mathe-Lehrer sind im allgemeinen zwar Meister der Formel
> aber nicht Meister des Wortes.
>
> Ein Deutsch-Lehrer dagegen, der sich mit Goethe und
> Schiller auskennt, wäre zum Erklären der obigen Aufgabe
> aber wohl auch nicht imstande.
>
> Frage also:
> Wie und wo lernen Schüler mit Aufgaben wie der obigen
> umzugehen?
üben, üben, ...
Klingt simpel, ist aber so.
Natürlich sind Mathe-Lehrer nicht notwendig Sprachgenies, aber die Fachsprache sollten sie allemal beherrschen!
Und genau darum geht es:
man spricht im Mathe-Unterricht zwar deutsch, aber benutzt eben eine Fachsprache, die man (fast) wie eine Fremdsprache einüben kann/muss.
Und genau dies sollte ein guter Mathe-Unterricht auch leisten, d.h. die Fachbegriffe sollten alle schon im Unterricht vorgekommen und erklärt worden sein, ehe man sie in (Klausur-/Haus-)Aufgaben benutzt.
> Bzw.: Warum haben so viele Schüler Schwierigkeiten mit -
> auch wesentlich einfacheren - Textaufgaben?
Weil sie diesen Sachzusammenhang zu wenig wahrnehmen oder erklärt bekommen, haben sie mit der Fachsprache Schwierigkeiten. Außerdem wird auch in den anderen Fächern zu wenig darauf hingewiesen, dass man Texte eben genau lesen sollte, bevor man über sie redet.
Gruß informix
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