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Sauerstoffgehalt in Flüssen: Ökologie
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 13:10 Sa 19.12.2009
Autor: marvin8xxl

Hay Leute,
mal eine Frage. In unserem Biobuch steht, dass bei Flüssen vor allem im Unterlauf der Sauerstoffgehalt an der Oberfläche ausreichend ist, jedoch am Boden ein geringer Sauerstoffgehalt ist. Woran liegt das?
Ich weiß im Unterlauf ist die Fließgeschwindigkeit gering, desshalb sind nur noch wenige Turbulenzen da und der Sauerstoff wird nicht mehr durch das ganze Wasser gewirbelt. Ist das der einzige Grund oder hat das noch mit was anderem zu tun? Wo halten sich eigentlich die Fische bevorzugt auf? Oben oder unten? Oder ist das egal?
Vielleicht ist ein weiterer Grund, dass unten im Schlamm die Destruenten Sauerstoff verbrauchen und desswegen der Sauerstoffgehalt sinkt, aber produzieren die Pflanzen denn nicht neuen Sauerstoff? Die Pfalnzen habne im Unterlauf ja einen guten Lebensraum, einmal wegen den Nährstoffen im Schlamm und wegen der geringeren Fließgeschwindigkeit (werden nicht sofort weggeschwemmt). Das heißt die müssten doch eigentlich genügend Sauerstoff nachliefern oder nicht? Warum ist also unten nur ein geringer Sauerstoffgehalt?

Dann mal noch eine andere blöde Frage ;)
Wenn im Winter ein See zufriert, dann ist es doch oben im See kälter als unten und desswegen halten sich die Lebewesen z.B. Fische dann auch am Seegrund auf oder?

Wäre toll wenn ihr mir wenn es geht schnell antworten könntet!

Mit freundlich Grüßen
marvin8xxl

        
Bezug
Sauerstoffgehalt in Flüssen: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 17:05 Sa 19.12.2009
Autor: Josef

Hallo marvin,

>  mal eine Frage. In unserem Biobuch steht, dass bei
> Flüssen vor allem im Unterlauf der Sauerstoffgehalt an der
> Oberfläche ausreichend ist, jedoch am Boden ein geringer
> Sauerstoffgehalt ist. Woran liegt das?


Im Bodenschlamm und in den darüber liegenden Wasserschichten der unteren Gewässerzone besteht aufgrund der Zersetzung organischen Materials häufig Sauerstoffmangel.




>  Ich weiß im Unterlauf ist die Fließgeschwindigkeit
> gering, desshalb sind nur noch wenige Turbulenzen da und
> der Sauerstoff wird nicht mehr durch das ganze Wasser
> gewirbelt.

[ok]

> Ist das der einzige Grund oder hat das noch mit
> was anderem zu tun? Wo halten sich eigentlich die Fische
> bevorzugt auf? Oben oder unten? Oder ist das egal?

Das Leben im Tiefwasserbereich hängt ab von der Temperatur und der Menge an Sauerstoff, der in gelöster Form im Wasser vorliegt. In kalten Seen mit sauerstoffreichem Wasser können in den Tiefwasserbereichen Forellen und Plankton leben.



>  Vielleicht ist ein weiterer Grund, dass unten im Schlamm
> die Destruenten Sauerstoff verbrauchen und desswegen der
> Sauerstoffgehalt sinkt, aber produzieren die Pflanzen denn
> nicht neuen Sauerstoff?

[ok]

> Die Pfalnzen habne im Unterlauf ja
> einen guten Lebensraum, einmal wegen den Nährstoffen im
> Schlamm und wegen der geringeren Fließgeschwindigkeit
> (werden nicht sofort weggeschwemmt).

[ok]

>  Das heißt die
> müssten doch eigentlich genügend Sauerstoff nachliefern
> oder nicht? Warum ist also unten nur ein geringer
> Sauerstoffgehalt?

Im Bodenschlamm und in den darüber liegenden Wasserschichten der unteren Gewässerzone besteht aufgrund der Zersetzung organischen Materials häufig Sauerstoffmangel.

Zu den Organismen, die auf dem Grund von Gewässern leben, zählen Larven von Zuckmücken sowie Protozoen, die sich von organischem Material ernähren und mit wenig Sauerstoff auskommen können. In sauerstofffreiem (anaerobem) Milieu werden auch biogene Substanzen häufig nur unvollständig abgebaut


>  
> Dann mal noch eine andere blöde Frage ;)

Die gibt es doch nicht! Oder?


>  Wenn im Winter ein See zufriert, dann ist es doch oben im
> See kälter als unten und desswegen halten sich die
> Lebewesen z.B. Fische dann auch am Seegrund auf oder?
>  

Vereinfacht dargestellt läuft beim Gefrieren von Wasser folgendes ab: Sinkt die Temperatur an der Oberfläche eines offenen Wasserkörpers auf den Gefrierpunkt, so erniedrigt sich beim Abkühlen auch die Dichte des Oberflächenwassers. Es sinkt nach unten und wird durch das darunterliegende wärmere Wasser ersetzt. Schließlich erreicht der gesamte Wasserkörper eine einheitliche Temperatur von 4,0 °C. Bei dieser Temperatur hat Wasser die größte Dichte (Anomalie des Wassers). Wird das Wasser weiter abgekühlt, erniedrigt sich seine Dichte wieder. An der Oberfläche bildet sich Eis. Aufgrund dieser Dichteunterschiede gefrieren Wasserkörper von oben nach unten anstatt von unten nach oben.

In Flüssen bildet sich Eis auch manchmal unter der Oberfläche. Die Oberfläche eines schnell fließenden Wasserlaufes kann sich in kalten Winternächten unter 0 °C abkühlen. Derart unterkühltes Wasser ergibt beim Vermischen mit den darunterliegenden wärmeren Schichten eine lockere Masse von Eiskristallen (Sulzeis oder Eisbrei), die flussabwärts schwimmt. Diese Sulzeismassen können – wenn sie sich unter dem Oberflächeneis in ruhigerem Wasser befinden – einen Wasserlauf dämmen und Überschwemmungen verursachen. Eine andere Form von unter der Oberfläche liegendem Eis ist Grundeis, das sich um Steine in Flussbetten bildet. In kalten Nächten kann von den Steinen so viel Wärme abgegeben werden, dass sie kalt genug sind, um das sie umspülende Wasser gefrieren zu lassen. Werden die Steine tagsüber von der Sonne wieder erwärmt, können sich die Grundeismassen lösen und zur Oberfläche des Wasserlaufes aufsteigen.

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Viele Grüße
Josef

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