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Reformation: Frage (beantwortet)
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 15:14 Di 12.12.2006
Autor: hilfeasapplx

ICh habe mal wieder ein problem:
Warum hat es Martin Luther geschafft, die kirche zu reformieren und warum haben es seine vorgänger nicht geschafft? ich bräuchte die antwort relativ bald, da ich morgen ein examen hab!!
danke schoma
cu:P

        
Bezug
Reformation: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 13:51 Mi 13.12.2006
Autor: laryllan

Aloha,

Wie immer gibt es nicht DIE Antwort auf deine Fragen... auch scheint mir deine Frage eher so wie "Ich habe keine Lust, macht ihr mal für mich" zu sein.

Wer sind denn bspw. die "anderen" die es vor Martin Luther versucht haben (sollen)?

Es wäre schön, wenn du demnächst etwas Eigenleistung (und wenn es nur spezifischer gestellte Fragen sind) bringen könntest - das motiviert potentielle Beantworter wie mich doch deutlich mehr!

Die anderen?
Ich würde spontan an eine Reihe von 'Reformern' dieser Zeit denken: Calvin, Zwingli, Boysen und wie sie alle heißen. Fern ihrer Ausprägung gehen sie genau wie Martin Luther einen maßgeblich neuen Weg: Sie übersetzen die Bibel!

(Anmerkung meinerseits: Soooo neu ist das gar nicht, denn in der Spätantike / Frühen Mittelalter war es durchaus üblich, dass für Germanen die Bibel in die Stammessprache übersetzt wurde. Bspw. Wulfilar wäre da ein übliches Beispiel).

Warum findet Luther nun so einen großen Anklang?

Initialzündung dürfte seine Auslegung der Bibel sein. Dieser bemächtigten sich die Bauern und münzten Luthers Ansichten gegen ihre weltlichen Herrn. Es ist eine ewig währende Kontroverse, ob Luther diesen Effekt beabsichtigt hatte oder nicht (das Textzeugnis "Wider den mörderischen Rotten der Bauern" würde dem zumindest ein Stück weit widersprechen!). Luther kehrt den Bauern, die seine Bewegung maßgeblich getragen haben (wenn sie sich eben auch neben des geistlichen Jochs auch des weltlichen entledigen wollten), den Rücken (zumindest empfinden bäuerliche 'Antreiber wie Thomas Münzer das so) und wendet sich ihm zugeneigten Landesherren, also den Adligen zu.

In dieser adligen Elite findet er einen gewissen Rückhalt. Er schlägt damit in die Kerbe (klein-)adligen Emanzipationsbestrebens dieser Zeit - die adligen möchten sich ein Stück weit von den (Erz-)Bischöfen lösen; teilweise sind ihre 'Besitztümer' durch Ablasspflicht/Ablasshandel und ähnliche Abschröpfungsmaßnahmen der katholischen Kirche ziemlich dezimiert worden.

"Erfolg gebührt dem Tüchtigen", sagt man ja im Volksmund. Luther hatte in vielerlei Hinsicht sicher auch Glück (wenn man sich überlegt, dass ja das Damoklesschwert des Reichsbanns über ihm schwebte), in anderer Hinsicht konnte er schlichtweg mit Leistung punkten.

Das sind Dinge, die mir kurz beim Schreiben eingefallen sind. Sicherlich nicht tiefschürfend, sicherlich etwas eingedampft und nicht tiefenkonsistent, aber der Sache nach ein Hinweis, mit dem du dich vorbereiten kannst.

Ich empfehle dir, dir vor allem klar zu machen, wer "die anderen" sind :)

Namárie,
sagt ein Lary, wo nun in sein Didaktikseminar verschwindet

Bezug
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