Plattentektonischer Zyklus < Erdkunde < Geisteswiss. < Vorhilfe
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(Frage) beantwortet | Datum: | 22:29 Sa 26.05.2007 | Autor: | sangria |
Aufgabe | Erklärung fuer den Plattentektonischen Zyklus( Öffnungs-und Schliessungsprozess) |
Kann mir bitte eine ausfuehrliche Beschreibung geben?-Danke!
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(Antwort) fertig | Datum: | 09:01 So 27.05.2007 | Autor: | Josef |
Hallo sangria,
Kontinentalverschiebung
(Kontinentaldrift), Bezeichnung für die v.a. von A.Wegener (seit 1912) und dem Amerikaner F.B. Taylor (1910) unabhängig voneinander angenommene, sehr langsame Horizontaldrift (Epeirophorese) der aus relativ leichtem Material aufgebauten Erdkrustenteile, der so genannten Kontinentaltafeln, auf dem schweren plastischen Untergrund, insbesondere das Auseinanderdriften des amerikanischen Doppelkontinents und der Alten Welt (relative Westdrift der Neuen gegenüber der Alten Welt), die zur Entstehung des Atlantischen Ozeans geführt hat, und das Auseinanderstreben von Afrika, Antarktika, Australien und Indien. Die Theorie der Kontinentalverschiebung geht von einem großen Urozean (Urpazifik) und einem großen zusammenhängenden Urkontinent (Pangäa) aus, der bis ins Jungpaläozoikum bestanden haben soll und zunächst in zwei Teile zerbrach, aus denen einerseits Nordamerika und Eurasien und andererseits Südamerika, Afrika, Antarktika, Australien und Indien entstanden, die seitdem in verschiedene Richtungen auseinander beziehungsweise aufeinander zu driften; dabei sollen sich z.B. die Faltengebirge an der Westküste Amerikas durch Stau gebildet und Indien sich auf die eurasische Scholle aufgeschoben haben. Die Ursache für das Zerreißen der Kontinente beziehungsweise Kontinentaltafeln und der Antrieb beziehungsweise der Energielieferant für ihre Driftbewegung, deren Geschwindigkeit einige cm pro Jahr beträgt, wird allerdings nicht mehr in einer besonderen Polfluchtkraft, in der Gezeitenreibung u.a. gesucht, sondern in der Drift auf Litosphärenplatten und damit in der Öffnung und Erweiterung der Ozeane (Seafloor-Spreading). In den Mittelozean. Rücken quillt Materie des Erdmantels auf, u.a. an den Hot Spots, und erstarrt (unter Ausrichtung ihrer Magnetisierung parallel zum jeweiligen Erdmagnetfeld); auf der dadurch entstehenden Erhöhung gleitet die ozeanische Erdkruste wie auf einer schiefen Ebene ab, wobei sie z.B. Afrika und Südamerika vor sich her schiebt oder an den Rändern des Pazifiks unter die Kontinente geschoben wird. (Plattentektonik)
© Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, Mannheim 2001
Plattentektonik,
die Weiterentwicklung der Theorie der Kontinentalverschiebung zur Erklärung von Aufbau und Entwicklung der Erde, fußt v.a. auf geophysikalischen, petrologischen und geologischen Untersuchungen im ozeanischen Bereich. Danach besteht die Lithosphäre aus sechs großen, mehr oder weniger starren Platten, zwischen die kleinere Platten eingeschaltet sind, die sich auf der Asthenosphäre bewegen. Wo diese Platten auseinander driften, entstehen Dehnungsfugen (Seafloor-Spreading), in denen aufsteigende vulkanische Schmelzen untermeerische Schwellen bilden, deren Umgebung sich durch hohe Seismizität und starke Wärmestrahlung auszeichnet. Zugleich wird an den mittelozeanischen Rücken ständig neue ozeanische Kruste gebildet, die sich symmetrisch nach beiden Seiten ausbreitet. Dort, wo sich die Platten aufeinander zu bewegen, werden durch Unterschiebung der einen unter die andere Platte (Subduktionszone) die überlagernden Sedimente gestaucht und zu Kettengebirgen oder Inselbögen aufgefaltet. Bei Transformstörungen bewegen sich Platten horizontal aneinander vorbei. Dabei verhaken sie sich oft, was zu (zuweilen verheerenden) Erdbeben führt.
© Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, Mannheim 2001
Viele Grüße
Josef
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