Parallelgeschaltet ? < Elektrotechnik < Ingenieurwiss. < Vorhilfe
|
Status: |
(Frage) beantwortet | Datum: | 12:43 Mi 11.03.2009 | Autor: | Surfer |
Hallo, irgendwie hab ich das noch nicht ganz raus, wieso ist das hier eine Parallelschaltung?
Gibt es da irgendeinen Merksatz, dass ich das sehe? Für mich sieht das eher nach einer Reihe aus?
Bitte um merkhilfe!
[Dateianhang nicht öffentlich]
lg Surfer
Dateianhänge: Anhang Nr. 1 (Typ: jpg) [nicht öffentlich]
|
|
|
|
Hallo Surfer,
das ist eigentlich immer das gleiche Spiel. So ein Schaltplan ist ja nichts anderes als ein Netzwerk bzw. genauer: ein Graph (im Sinne der Graphentheorie). Darin finden sich bestimmte Knoten. In ihnen treffen z.B. drei Leitungen zusammen. An den Knoten 1 und 2 ist in diesem Plan nur je eine Leitung.
Wenn man so will, lassen sich auch die Bauteile als (ggf. multivalente) Knoten beschreiben. Ein Widerstand oder ein Kondensator ist dann ein 2er-Knoten, ein Transistor ein 3er-Knoten.
Ob Leitungen sich kreuzen oder nicht, ist bekanntlich egal, solange am Kreuzungspunkt keine Verbindung markiert, und damit wieder ein Knoten. Ebenfalls egal ist, in welcher Weise die direkte Verbindung zwischen zwei Knoten geführt wird. Egal heißt hier: im topologischen oder graphentheoretischen Sinn, nach DIN gibt es da natürlich Vorschriften...
Alles, was Du tun musst, ist nun, alle möglichen Wege zu finden, im vorliegenden Fall also von Knoten 1 nach Knoten 2. Man reduziert den Graphen erst einmal um die beiden "Anhängsel", die zu 1 und 2 führen und betrachtet nur die möglichen Wege zwischen den beiden "schwarzen" Knoten, die man vielleicht in 1' und 2' umbenennt.
Nun liegt ein geschlossener Kantenzug vor, und man kommt auf zwei Wegen von 1' nach 2' oder umgekehrt: entweder über [mm] R_1 [/mm] oder über [mm] R_i. [/mm] Und eine solche Wegalternative nennt man Parallelschaltung.
Probier das mal mit den Plänen von vor ein paar Tagen aus. Die Suche nach möglichen Wegen ist meistens die einfachste Vorgehensweise, um einen Schaltplan zu analysieren.
Hier wäre das auch wieder leicht zu visualisieren, indem man die "Leitungen" stellenweise etwas verlängert, die Widerstände nebeneinander zeichnet... Stell Dir vor, es gäbe hochelastische Kabel, und Du würdest die Schaltung tatsächlich mit diskreten Bauteilen - ganz ohne Platine oder sonstige mechanische Fixierung - freihand aufbauen. Leider sind nur zu lange Kabel vorhanden.
Klick?
Grüße
reverend
|
|
|
|
|
Status: |
(Frage) beantwortet | Datum: | 08:23 Do 12.03.2009 | Autor: | Surfer |
Hi, bin jetzt mal mit deiner Anleitung bei folgender Schaltung rangegangen um den Ersatzwiderstand auszurechnen:
[Dateianhang nicht öffentlich]
Dann hätte ich doch eigentlich: ((R1+R2) || R3) || (R4+R5) komme damit aber nicht aufs richtige Ergebnis? wo liegt mein Denkfehler?
lg Surfer
Dateianhänge: Anhang Nr. 1 (Typ: jpg) [nicht öffentlich]
|
|
|
|
|
Hallo nochmal,
wenn das die Wege zwischen A und B sein sollen, dann ist R4 falsch platziert.
Folgende sind innerhalb des gestrichelten Kästchens möglich:
1) R5
2) R2 R1 R4
3) R3 R4
Es folgt also der Ersatzwiderstand [mm] R_i [/mm] aus dieser Gleichung:
[mm] \bruch{1}{R_i}=\bruch{1}{\bruch{1}{\bruch{1}{R_1+R_2}+\bruch{1}{R_3}}+R_4}+\bruch{1}{R_5}
[/mm]
Wenn Du die Gleichung größer brauchst, klick drauf.
Grüße
reverend
|
|
|
|
|
Status: |
(Antwort) fertig | Datum: | 08:41 Do 12.03.2009 | Autor: | isi1 |
Der Merksatz:
Wenn beide Enden der zwei Widerstände jeweils miteinander verbunden sind, ist es eine Parallelschaltung.
Ist nur ein Ende mit dem zweiten Widerstand verbunden, ist es eine Serienschaltung.
Bei den elektrischen Schaltplänen muss man topologisch denken: Es ist völlig belanglos, wo und in welcher Lage ein Bauteil gezeichnet ist, es kommt ausschließlich auf die Verdrahtung an (Denk an die Brücken von Königsberg).
|
|
|
|