Lerneffekt < Politik/Wirtschaft < Geisteswiss. < Vorhilfe
|
Hallo!
Kann mir jemand den Begriff Lerneffekt erläutern? Finde im Netz nix dazu...
Danke
|
|
| |
|
Hi Fuchsschwanz,
> Kann mir jemand den Begriff Lerneffekt erläutern?
Man kann den Begriff aus verschiedenen Sichten betrachten. Und zwar einmal aus Sicht des Unternehmers, also aus mikroökonomischer Sicht und einmal aus Sicht einer ganzen Volkswirtschaft, also aus der makroökonomischen Sicht. Wir wollen hier nur auf die mikroökonomische Sicht eingehen, da diese dich wohl wahrscheinlich auch mehr interessiert. Ich gehe jetzt von einem Vorwissen hbei dir aus (Output/Input, diverse Kostenbegriffe u.ä.). Dann schildert sich der Begriff des ökonomischen Lernens etwa so:
Lerneffekte in der Mikroökonomie:
Du siehst unter als erstes die sogenannte Lernkurve. Diese gibt den Zusammenhang zwischen eingesetzten Arbeitsstunden und produzierten Produkten wieder. Wie man klar sehen kann, hat die Kurve einen degressiven Verlauf. Was bedeutet das? Man kann davon ausgehen, das die produktionskosten eines Unternehmens im Laufe der Zeit fallen, wenn die Führungskräfte und die Arbeitskräfte erfahrener und effektiver beim Einsatz der verfügbaren Produktionsfaktoren und der Ausrüstung werden. Die Lernkurve zeigt an, um wie viel die benötigten Arbeitsstunden pro Outputeinheit fallen, während der kummulierte Output steigt.
-> Grafik siehe Anhang Nr.1 (Lernkurve)
In diesem Beispiel wäre der Lerneffekt nach ca. 20 oder mehr produzierten Maschinenlosen abgeschlossen. Die Kurve geht nicht mehr (wesentlich) weiter nach unten. Sie nähert sich einem Grenzwert an. Die Durchschnittskosten der Produktion eines Unternehmens können im Laufe der Zeit aufgrund eines Anstiegs der Verkäufe bei Bestehen von zunehmenden Erträgen (Bewegung von A nach B) sinken oder sie können zurückgehen, da eine Lernkurve besteht (was ein Wechsel von A nach C entspräche).
-> Grafik siehe Anhang Nr.2 (Lerneffekt)
Also kann man folgendes Resume ziehen: Lerneffekte im klassichen Sinne kann sich der Unternehmer zur Nutze machen, um höhere Ertrage bei gleicher Inputleistung (also Anzahl von eingesetzten Produktionsfaktoren) zu erzielen. Allerdings sehen wir auch, das diese Lerneffekte begrenzt sind. Sie gelten i.d.R. nur am Anfang eines Produktionsprozesses, bis sich das Personal perfekt an die Rahmenbedingungen angepasst hat, und "ausgelernt" hat...
Liebe Grüße
Analytiker
![[lehrer]](/images/smileys/lehrer.gif "[lehrer]")
Quelle: Mikroökonomie, 6.Auflage von Pindyck and Rubinfeld
(copyright und alle Rechte sind dem Pearson Verlag (Companion Websites) vorbehalten)
Dateianhänge:
Anhang Nr. 1 (Typ: jpg) [nicht öffentlich]
Anhang Nr. 2 (Typ: jpg) [nicht öffentlich]
|
|
|
|
![[]](/images/popup.gif){kind=small}
Lerneffekte mit Spillover - Optimale Regulierung, Marktevolution und empirische Evidenz (speziell Kapitel 2.1)