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Forum "Analysis-Sonstiges" - Lehrbuch Abitur
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Lehrbuch Abitur: Umfrage (beendet)
Status: (Umfrage) Beendete Umfrage Status 
Datum: 16:29 So 07.04.2013
Autor: rubi

Hallo zusammen,

ich habe derzeit einige Nachhilfeschüler, die ich in der Oberstufe und bei der Vorbereitung auf ihr Mathe-Abi unterstütze.
Für diese Schüler möchte ich ein kleines Lehrbuch zusammenstellen, in dem die wichtigsten Regeln und Rechenschritte von Standardaufgaben dargestellt sind.
Auch wenn ich mir inhaltlich schon eine fertige Struktur überlegt habe, welche Themen dort behandelt werden sollten und wie diese aufeinander folgend aufgebaut werden könnten, ist mir bei Beginn des Schreibens die Frage gekommen, ob ich dieses Lehrbuch in "du"-Form schreiben sollte oder in der "Man"-Form.
(Beispiel 1:
"Damit du in einem Schaubildpunkt die Gleichung einer Tangente aufstellen kannst, musst du zunächst die erste Ableitungsfunktion f'(x) berechnen.."
Beispiel 2:
"Um in einem Schaubildpunkt die Gleichung einer Tangente aufzustellen, muss man zunächst die erste Ableitungsfunktion f'(x) berechnen...)

Da ich mir nicht sicher bin, wollte ich mal von euch hören, was ihr darüber denkt. Ich kenne nicht viele Lehrbücher und weiß daher nicht, was gängig ist.
Gefühlt würde ich sagen, dass die "Du"-Form etwas persönlicher ist und die Schüler sich dann mehr angesprochen fühlen.

Wie ist eure Meinung ?

Könnt ihr mir ansonsten noch Tipps geben, was ihr vielleicht an vorhandenen Analysis-Lehrbüchern für die Oberstufe vermisst und was für Schüler ein echter Mehrwert wäre ?

Danke schon jetzt für eure Rückmeldung.

Viele Grüße
Rubi

Ich habe diese Frage in keinem anderen Forum gestellt.



        
Bezug
Lehrbuch Abitur: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 08:42 Mo 08.04.2013
Autor: Diophant

Hallo Rubi,

ich habe so etwas ähnliches vor Jahren auch angefangen, vielleicht wird es auch irgendwann noch einmal fertig.

Das mit der 'Du-Form' ist ja auf den ersten Blick ganz nett, für den einen oder die andere Schüler(in), jedoch würde ich dir aus zwei Gründen davon abraten:

- vielleicht treibst du die Sache ja mal so weit, dass du an Veröffentlichung denkst? Dann ist die Du-Form unangebracht
- auch wenn es nur für deine Schüler gedacht ist: für den einen mag es passen, für den nächsten vielleicht nicht.

Ich würde dir also zu dem gängigen Stil raten, nämlich entweder in der 'Wir-Form' oder eben du dem, was du im zweiten Beispiel gemacht hast.


Gruß, Diophant

Bezug
        
Bezug
Lehrbuch Abitur: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 10:41 Mo 08.04.2013
Autor: Josef

Hallo rubi,

zuerst eine allgemeine Übersicht über die Ausdrucksformen:


"Perspektive der Darstellung
 
Formulierungen in der 3. Person („die Verfasserin ist der Meinung, daß ...“): Verbergen der eigenen Meinung hinter einer dritten Person; kann vor allem bei Rezensionen mißverständlich werden

Man-Form: „Die man-Form ist nach Möglichkeit zu vermeiden, weil sie undifferenziert jede Person mit einer bestimmten Aussage oder Argumentation verknüpft. Es gibt immer jemanden, der nicht derselben Meinung ist.“ (Erstellen wissenschaftlicher Arbeiten 2000)

Wir-Form: korrekt, wenn man auf die Gemeinsamkeit von LeserIn und AutorIn anspielt („Wie wir im letzten Abschnitt gesehen haben ...“); nicht korrekt, wenn man die Arbeit alleine geschrieben hat - versuchtes Verstecken hinter Autorität bzw. gönnerhafter Tonfall („unseres Wissens“, „wir wollen im nächsten Kapitel aufzeigen, ...“)

Direkte Ich-Form: zum Teil mittlerweile akzeptiert, zum Teil nach wie vor verpönt; zu häufige Verwendung wirkt unbeholfen

Passivkonstruktionen als Möglichkeit der indirekten Ich-Form („es ergibt sich, daß ...“, „hieraus kann der Schluß gezogen werden, daß ...“): einerseits nicht so aufdringlich wie die direkte Ich-Form; andererseits kann der Text bei zu häufiger Verwendung von Passivkonstruktionen ermüdend wirken:
Meiden Sie das Passiv. Passivsätze sind Langweiler, sie haben kein Leben und schläfern auf Dauer auch die Leser ein. Unsere natürliche und erste Art des Sprechens ist das Aktiv, nicht das Passiv [...]."


[]Quelle



In vielen Lehrbüchern wird die „Man-Form“ und die „Wir-Form“ aber auch die „Sie-Form“ angewandt.

In deinem Falle schlage ich die „Wir-Form“ vor. Sie drückt eine gewisse Partnerschaft aus, die auf gemeinsame Ausarbeitung mathematischer Zusammenhänge hindeutet.


Viele Grüße
Josef

Bezug
                
Bezug
Lehrbuch Abitur: Mitteilung
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 12:13 Mo 08.04.2013
Autor: rubi

Hallo zusammen,

zunächst mal vielen Dank für eure Antworten - dann werde ich das ganze in der "wir"-Form schreiben.

Könnt ihr mir ansonsten noch Hinweise geben, was in solch einem Lehrbuch stehen sollte, was ihr in den Standardbüchern zur Abivorbereitung der Schulbuchverlage eher vermisst ?

Viele Grüße
Rubi

Bezug
                        
Bezug
Lehrbuch Abitur: Mitteilung
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 12:36 Mi 10.04.2013
Autor: Josef

Hallo Rubi,

>
> Könnt ihr mir ansonsten noch Hinweise geben, was in solch
> einem Lehrbuch stehen sollte, was ihr in den
> Standardbüchern zur Abivorbereitung der Schulbuchverlage
> eher vermisst ?



Der Schwerpunkt soll eine übersichtliche Darstellung des Abiturstoffes sein. Insbesondere sollten die verbindlichen Inhalte der einheitlichen Prüfungsforderungen angesprochen werden. Auf alle möglichen zusätzlichen Themenbereiche, die im Randbereich liegen, sollte verzichtet werden. Der Fachlehrer kann definitiv sagen, was dringend durchzuarbeiten ist.

So verbindlich die „Einheitlichen Prüfungsanforderungen in der Abiturprüfung“ auch immer sind, jedes Land, jede  Schule, ja sogar jede Lehrkraft wird eigene Schwerpunkte setzen.

Da auch bei zentral gestellten Aufgaben der Fachlehrer teilweise eine Auswahlmöglichkeit hat, ist eine Absprache zwischen Schüler und Lehrer enorm wichtig.

Wichtige Tipps über Prüfungsthemen für Grund- und Leistungskurse mit realistischen Abi-Musterklausuren gibt z.B. die Schülerhilfe Mathematik; Abitur clever vorbereitet. ISBN 978-3-8427-0365 0; tandem-Verlag



Viele Grüße
Josef


Bezug
        
Bezug
Lehrbuch Abitur: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 13:57 Mi 10.04.2013
Autor: Marcel

Hallo,

> Hallo zusammen,
>
> ich habe derzeit einige Nachhilfeschüler, die ich in der
> Oberstufe und bei der Vorbereitung auf ihr Mathe-Abi
> unterstütze.
> Für diese Schüler möchte ich ein kleines Lehrbuch
> zusammenstellen, in dem die wichtigsten Regeln und
> Rechenschritte von Standardaufgaben dargestellt sind.
> Auch wenn ich mir inhaltlich schon eine fertige Struktur
> überlegt habe, welche Themen dort behandelt werden sollten
> und wie diese aufeinander folgend aufgebaut werden
> könnten, ist mir bei Beginn des Schreibens die Frage
> gekommen, ob ich dieses Lehrbuch in "du"-Form schreiben
> sollte oder in der "Man"-Form.
> (Beispiel 1:
> "Damit du in einem Schaubildpunkt die Gleichung einer
> Tangente aufstellen kannst, musst du zunächst die erste
> Ableitungsfunktion f'(x) berechnen.."
>  Beispiel 2:
>  "Um in einem Schaubildpunkt die Gleichung einer Tangente
> aufzustellen, muss man zunächst die erste
> Ableitungsfunktion f'(x) berechnen...)
>  
> Da ich mir nicht sicher bin, wollte ich mal von euch
> hören, was ihr darüber denkt. Ich kenne nicht viele
> Lehrbücher und weiß daher nicht, was gängig ist.
> Gefühlt würde ich sagen, dass die "Du"-Form etwas
> persönlicher ist und die Schüler sich dann mehr
> angesprochen fühlen.
>
> Wie ist eure Meinung ?
>
> Könnt ihr mir ansonsten noch Tipps geben, was ihr
> vielleicht an vorhandenen Analysis-Lehrbüchern für die
> Oberstufe vermisst und was für Schüler ein echter
> Mehrwert wäre ?

ich würde das Lehrbuch selber auch in der Wir-Form schreiben (auch mit
dem neutralen Wort "man"), auch, wenn Du es alleine schreibst. Die "Ich"-
Form scheint mir verpönt, weil es auf Dauer wie eine Selbstdarstellung des
Autors wirkt.

Und solange es um die Vermittlung von Inhalten geht (Beweise,
Herleitungen etc.) und auch um das Vorrechnen von Beispielaufgaben, in der Wir-Form bleiben.

Bei der Formulierung von Aufgaben, die der Schüler/die Schülerin alleine
bearbeiten soll, ist es ja eh normal, dass man sie direkt anspricht. Und
vielleicht kann man an manchen Stelle doch - gerade, wenn es um Beispiel-
Aufgaben geht - ein "Du" einbringen ("Sie" finde ich in der Schule
eigentlich überflüssig, ich hatte mich sogar unwohl gefühlt, als meine
Lehrer mich in der Oberstufe gesiezt hatten - wo sie mich doch Jahre zuvor
immer geduzt hatten).

Gib' aber auch einfach mal ein paar Textstellen Deinen Nachhilfeschülern
zum Lesen (oder stelle uns welche vor). Ich glaube, dann kann man - ich jedenfalls ;-) - am Besten entscheiden, wie das auf einen wirkt. Und es
kann ja auch sein, dass das auf mich befremdlich wirkt, aber ich da
vielleicht nicht so wirklich up-to-date bin, und es bei Schulbüchern schon
total gängig ist, oder die Schüler/innen das locker akzeptieren.

Gruß,
  Marcel

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