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Krawalle in Frankreich: Ursachen
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 17:01 So 28.05.2006
Autor: Enni

Hi ihr,

kann mir jemand die Ursachen der Krawalle in Frankreich 2005 sagen? Klar, man hat zu der Zeit schon einiges gehört: der Tod von zwei Immigrantenkindern und die Aussagen des französischen Innenministern über die Immigrantenfamilien...Aber gibt es da noch mehr Ursachen? Weil die Brände usw. haben ja schon vor diesen Ereignissen angefangen, oder?

Wäre euch sehr dankbar, wenn ihr mir weiterhelfen könntet...Danke schon einmal im Voraus!

Gruß Enni

        
Bezug
Krawalle in Frankreich: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 21:40 So 28.05.2006
Autor: laryllan

Hallo Enni,

vor ner Woche lief auf Phoenix eine recht interessante Diskussion zu dem Thema.

Da ich selbst einige Male mit dem Austauschprogramm meiner Schule im "Banlieu" von Paris untergekommen bin, kann ich dir zumindest meine Mutmaßungen mitteilen:

a) Verabsolutierung der Französischen Sprache: Klingt zwar eher nach Polemik auf Bild-Niveau, dahinter versteh ich aber den Versuch Frankreichs Integration zu weiten Teilen auf der Sprache basieren zu lassen. Wer in Randzonen von Paris wie "Port de Saint-Ouen" oder "Porte d'Italie" in nem Etap-Hotel gewohnt hat weiß, was ich meine; auch wenn die migrierten Einwohner scheinbar durch die Bank weg Französisch sprechen, so sind sie dennoch nicht wirklich integriert und bilden - der Netzwerketheroei folgend - eine eigene kleine Subgesellschaft (vergleichbar mit Beobachtungen der Bezirksverordnetenversammlung von Berlin-Kreuzberg). Die Führungselite versucht - vielleicht liegt das auch noch an den sehr sehr späten Nachwehen der französischen Revolution - Religion und Staat zu trennen und die Sprache als Schlüssel der Integration in den Vordergrund zu stellen; dies beinhaltet auch, dass ein gewisser Prozentsatz an Musik in französischen Radios auf Französisch sein muss und dass Film- und Werbetitel francophon werden. Allerdings vergisst man in Frankreich - so scheint es mir zumindest - dass Sprache allein noch keine Integration ausmacht und dass das Verdrängen religiöse Bezüge aus öffentlichen Einrichtungen (Schulen etc.) nicht dazu führt, dass die Religiösität in den Hintergrund tritt.

b) Einige Mitglieder der 'assemblée nationale' sind - wohl herkunftsbedingt - sehr konservativ und lassen dass auch öffentlich raushängen - Sticheleien gegen gewisse Ethnezitäten sind da durchaus an der Tagesordnung

c) Perspektivlosigkeit der Jugendlichen - ein sehr weites Spektrum. Auch hierzulande fragt man sich als Jugendlicher, was werden soll. In Frankreich ist dies alles noch ein bischen schärfer.

d) Fehlende Beschäftigungsmöglichkeiten für Jugendliche: Die Schule dauert in Frankreich sehr lange, hat einen gewissen Fächerkanon und danach wird zuhause - oder so ist es zumindest angedacht - der Hausarbeit nachgegangen. In dem Vorort indem ich war (Gonesse bei Paris), riet man uns Abends nicht mehr auf die Straße zu gehen. Das Phänomen der Jugendbanden ist in den Banlieaus (wie z.B. in Saint Denis, einem der Krisenherde) ganz verolent - wird aber seitens des Staates auch nicht wirklich angegangen.


Ich glaube über das Thema könnte man stundenlang philosophieren. Sofern ich noch irgendwo was Interessantes finde, werde ich es dir hier noch reinposten.

Ansonsten hoffe ich, dass dir das schon mal ein Hinweis war.

Namárie,
sagt ein Lary, der nun wieder an seinen Mathezettel verschwindet

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Krawalle in Frankreich: Lösungswege
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 15:37 Sa 10.06.2006
Autor: Enni

Hi,

danke für deine Hilfe! Hat mir fürs erste schon einmal weiter geholfen.

Hast du auch eine Idee, was es für mögliche Lösungswege gibt bzw. gab?

Gruß Enni

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Krawalle in Frankreich: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 16:55 Sa 10.06.2006
Autor: laryllan

Hallo Enni,

Wäre schön, wenn ich solche Patentrezepte parat hätte. Ich denke das Hauptproblem ist, dass Frankreich es nicht als Problem sieht. Die französische Regierung fährt mit ihren sehr (nationalistisch) rigorosen Kursen fort. Man braucht nur mal eine französische Zeitung aufzuschlagen (sowas wie die 'Monde') und ließt laufend etwas über Proteste gegen den 'harten Kurs'.

Wenn es Ausschreitungen gibt, dann schickt man eben die Staatsmacht dahin (in Form von Polizei, Sondereinheiten etc. pp.) oder verhängt Ausgangssperren. Auch in anderen Bereichen mischt sich die Politik in Frankreich ein bspw. bei großen Konzernen, die nicht an andere europäische Holdings veräußert werden können/dürfen, obwohl französische Firmen selbst auf dem europäischen Mark 'einkaufen'.

Ich denke, dass einzige was eine 'heilsame Wirkung' haben wird, ist die Zeit und die Resultate, mit denen die französische Regierung vermehrt zu kämpfen haben wird.

Wenn man mal schaut, wie rigoros ein Thema wie 'Kopftuch tragen in öffentlichen Einrichtungen' in Frankreich geregelt wurde, weiß was ich meine. (In England gibt es für andersgläubige Staatsdiener bspw. sogar Turbane passend zur Polizei-Uniform etc.).

Sicher in die richtige Richtung ginge:
- flexiblere Integrationspolitik und stetige Einbindung ethinischer Minderheiten
- arbeitsrechtliche Integration (sprich: man kommt von der 'Wir behaupten, bei uns seien alle Minderheiten integriert, weil sie die Sprache beherrschen, aber in Wirklichkeit diskreminieren die meisten Arbeitgeber sie trotzdem" - Einstellung)
- damit verbunden wäre soetwas wie 'Qualitätsmanagement' der integrativen Körperschaften des Staates
- Schaffung von Alternativen zur Jugendkriminalität
- weniger stark reglementierte Bildung (keine allgemeine Bildungsnorm à la: Abitur = das Wissen aus diesen vier Büchern).

Vielleicht hilft dir das ja weiter?

Namárie,
sagt ein Lary, wo nun wieder seine Texte wälzen geht

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