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Kleidung im Mittelalter: Frage (beantwortet)
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 16:40 Mo 21.12.2009
Autor: maditus

hallo,

ich muss eine GFS in Geschichte über Kleidung im Mittelalter halten. Falls Irgendjemand darüber etwas weiß fände ich es nett, wenn er mir zurückschreibt
Vielen Dank
maditus


Ich habe diese Frage in keinem Forum auf anderen Internetseiten gestellt.

        
Bezug
Kleidung im Mittelalter: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 17:02 Mo 21.12.2009
Autor: Josef

Hallo maditus,


>  
> ich muss eine GFS in Geschichte über Kleidung im
> Mittelalter halten. Falls Irgendjemand darüber etwas weiß
> fände ich es nett, wenn er mir zurückschreibt

>


Mittelalter:

Im hohen Mittelalter war für beide Geschlechter von Stand die reich verzierte Tunika, auch Cotte oder Kotta genannt, als zweites Obergewand der Surcot typisch. Der Mann des Volkes behielt den knielangen Kittel (Rock) bei. Die Bauern trugen den germanischen Bundschuh. Seit Mitte des 14.Jahrhunderts trug der Mann eine allmählich bis zur Schritthöhe verkürzte Jacke (Schecke), zur Strumpfhose (Oberhose) verlängerte Strümpfe und Schnabelschuhe. In der Frauenkleidung des Mittelalters veränderten sich v.a. die Kopfbedeckungen, vom einfachen Schleier zu dem mit einer Krause versehenen Kruseler, dem Gebende (ein Stirn- und Kinnband) bis zu dem aufwendigen Hennin und der Hörnerhaube des späten Mittelalters. In der MännerKleidung kamen im 15.Jahrhundert zur Zeit der tonangebenden burgundische Mode lange Mantelröcke wie Houppelande und der seitlich offene Tappert hinzu, darunter wurde das Wams getragen.

© Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, Mannheim 2001


Viele Grüße
Josef

Bezug
        
Bezug
Kleidung im Mittelalter: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 18:30 Mo 21.12.2009
Autor: Josef

Hallo,

Kleidung


1 - Mittelalter bis 1800
1.1 - Kleidung für jeden Stand

Von der Mitte des 12. Jh. bis zum ausgehenden 18. Jh. suchten weltl. und kirchl. Obrigkeiten durch Kleiderordnungen die Ständeordnung für die Öffentlichkeit festzuschreiben, um einer befürchteten Verwischung der Standesgrenzen entgegenzuwirken: Adligen Männern und Frauen, Bürgerinnen und Bürgern, Mägden und Landleuten wurde der max. Kleideraufwand, der für sie als "standesgemäss" galt, detailliert vorgeschrieben (Sittenmandate). Reiche K. bot gerade wohlhabenden bürgerl. Männern und Frauen sowie sozialen Aufsteigern die Möglichkeit, durch kostbare Stoffe, Pelze und Schmuckstücke Zugehörigkeit zu einem höheren Stand vorzutäuschen.

K. grenzte nicht nur die Stände voneinander ab, sie legte v.a. für Frauen feinere Unterschiede innerhalb desselben Standes fest: Jungfrauen war zur Unterscheidung von verheirateten Frauen und Witwen eine besondere Tracht gestattet. So durften gemäss der Zürcher Kleiderordnung von 1357/72 nur unverheiratete junge Mädchen ihre Kleider mit Gold, Silber, Seide oder Edelsteinen schmücken, nicht aber Ehefrauen und Witwen.

Ausser der ständ. Abgrenzung sollten Kleider- und allg. Luxusordnungen dazu dienen, dem gruppenspezif. und individuellen Repräsentationsbedürfnis und der demonstrativen Zurschaustellung von Reichtum Schranken zu setzen. Auf diese Weise sollten der "Verschwendungssucht"(Luxus) und der Verarmung vorgebeugt werden. Eine Rolle spielten ausserdem merkantilist. und nationale Gründe. Die Reformation brachte eine Flut neuer Kleidermandate. In Verordnungen und Predigten bemühten sich Huldrych Zwingli, Heinrich Bullinger und Johannes Calvin, ihr reformator. Programm auch auf der Ebene der K. durchzusetzen. Sie verlangten von Männern und v.a. von Frauen äusserl. Schlichtheit, Ehrbarkeit, Bescheidenheit und den Verzicht auf aufreizende K. und "sündhaften" Aufwand. Erst im ausgehenden 18. Jh. verlor die K. ihre Bedeutung als Garantin einer "Lesbarkeit der wohlgeordneten Welt". Die ab dem 18. Jh. verbreiteten Modejournale lockerten den Zusammenhang zwischen Kleidungsverhalten und Gesellschaftsordnung, und damit endete auch die Zeit der obrigkeitl. Kleidermandate.

Autorin/Autor: Katharina Simon-Muscheid

[]Quelle


siehe auch: []hier:

1 - Mittelalter bis 1800
1.1 - Kleidung für jeden Stand
1.2 - Schnabelschuhe und Schleppen des Adels
1.3 - Kleidung von Randgruppen
1.4 - "Schamlose" Kleidermoden
1.5 - Einflüsse aus Spanien und Frankreich




Viele Grüße
Josef

Bezug
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