Hurrelmann < Pädagogik < Geisteswiss. < Vorhilfe
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Hallo zusammen,
da ich in 4 Tagen eine Pädalk-Klausur über Klaus Hurrelmann schreibe habe ich mich nach einigen sehr langen Verständnisproblemen an eine Zusammenfassung der Theorie gewagt. Jedoch bin ich mir nicht sicher ob die so in Ordnung ist ( also im Sinne von zu weitausgeholt & ob evtl. noch etwas fehlt)
Klaus Hurrelmanns Modell der "produktiven Realtitätsverarbeitung" ist eine Metatheorie, welche sich grundlegend mit dem Jugendalter, Gesundheit und vor allem der Identitätsbildungs befasst.
Hurrelmann bedient sich dabei den 4 Systemen Psyche,Körper, soziale und physische Umwelt. Das Modell der produktiven Realitätsverarbeitung beschreibt die Persönlichkeitsentwicklung des Jugendlichen bzw. Individuum als Auseinandersetzung mit der inneren und äußeren Realität.
Dies stellt zusammenfassend die Sozialisation dar.
Um die Synthese der Identität aus Individuation und Integration zu bewerkstelligen, sieht Hurrelmann es als notwendig an, dass der Jugendliche 4 Entwicklungsaufgaben bewältigt.
Teil seiner Sozialisationstheorie bzw. Salutogenesemodells sind die 8 Maximen, welche nicht nur als Bedingung der Sozialisations- und Gesundheitsentwicklung zu verstehen sind, sondern auch als Aufforderung den Prozess der Realitätsverarbeitung selbst aktiv mitzugestalten.
Hoffe ihr könnt mir so schnell wie möglich weiterhelfen muss nämlich weiter lernen :/
Liebe Grüße
Desert
Ich habe diese Frage auch in folgenden Foren auf anderen Internetseiten gestellt: http://www.e-hausaufgaben.de
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(Antwort) fertig | Datum: | 16:57 Sa 26.05.2012 | Autor: | Josef |
Hallo Desert.
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> Klaus Hurrelmanns Modell der "produktiven
> Realtitätsverarbeitung" ist eine Metatheorie, welche sich
> grundlegend mit dem Jugendalter, Gesundheit und vor allem
> der Identitätsbildungs befasst.
"Hurrelmann spricht von besonderen Entwicklungsaufgaben des Jugendalter: Der Mensch muss im Umgang mit den Systemen "Körper; Psyche, soziale und psychische Umwelt" Entwicklungsleistungen erbringen. Insbesondere in dieser Altersphase erlebt der Jugendliche massive Veränderungen und seine Wahrnehmung hinsichtlich der bedeutenden Systeme seines Lebens verändert sich." [1]
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> Hurrelmann bedient sich dabei den 4 Systemen
> Psyche,Körper, soziale und physische Umwelt. Das Modell
> der produktiven Realitätsverarbeitung beschreibt die
> Persönlichkeitsentwicklung des Jugendlichen bzw.
> Individuum als Auseinandersetzung mit der inneren und
> äußeren Realität.
> Dies stellt zusammenfassend die Sozialisation dar.
> Um die Synthese der Identität aus Individuation und
> Integration zu bewerkstelligen, sieht Hurrelmann es als
> notwendig an, dass der Jugendliche 4 Entwicklungsaufgaben
> bewältigt.
"Der Jugendliche/die Jugendliche muss:
- intellektuelle und soziale Kompetenz ausbilden, um Anforderungen des Bildungssystems sowie des Berufslebens nachkommen zu können und auf diese Weise die Voraussetzung für eine zukünftige Existenz zu schaffen;
- die eigene Geschlechtsrolle entfalten, Bindungsfähigkeiten ausbilden und eine Partnerschaft eingehen, so das Fundament für eine mögliche spätere Erziehung eigener Kinder legen;
- ein eigenes System von Werten und Normen ausbilden, an dem sich das eigene Handeln tatsächlich orientier;
- einen eigenen Lebensstil finden und selbständig angesichts vielfältiger Konsumierungs- wie Handlungsangebote wählen und bestimmen können.
Auf diese Weise trägt Hurrelmann dem pädagogichen Gedanken Rechnung, dass Jugendliche mündig werden sollen. Er betont, dass Jugendliche ihren eigenen Weg finden sollen und müssen, ohne dass gesellschaftliche Anforderungen ausgeblendet werden könne. Eine kritische oder moralische Perspektive ist in seinen Überlegungen nicht grundlegend." [1]
> Teil seiner Sozialisationstheorie bzw. Salutogenesemodells
> sind die 8 Maximen,
welche nicht nur als Bedingung der
> Sozialisations- und Gesundheitsentwicklung zu verstehen
> sind, sondern auch als Aufforderung den Prozess der
> Realitätsverarbeitung selbst aktiv mitzugestalten.
>
"Hurrelmann fordert acht Thesen mit Blick auf die "produktive Realitätsverarbeitung" von Jugendlichen. Dabei spricht er von Maximen, da nach seiner Auffassung diese Gesichtspunkte im Umgang mit Jugendlichen Berücksichtigung finden müssen." [1]
Quellen
[1] Pocket Teacher, Abi; Pädagogik; Cornelsen Scriptor; Seite 132/133: ISBN 978-3-411-86300-6
Viele Grüße
Josef
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Hallo Josef,
vielen lieben Dank für die Korrektur
Du hast ja jetzt praktisch die Entwicklungsaufgaben ausformuliert ... das hatte ich absichtlich weggelassen, weil meine Lehrerin meinte, dass man sich so kurz wie möglich bei der Grundannahmenformulierung der Theorie in der Klausur fassen sollte.
Und jetzt hab ich nicht ganz verstanden was mit den 8 Maximen war ... du hattest es ja mit nem "Däumchen" als korrekt markiert aber dann im Anschluss gesagt dass es Thesen sind ...
"
>
> > Teil seiner Sozialisationstheorie bzw. Salutogenesemodells
> > sind die 8 Maximen,
>
> welche nicht nur als Bedingung der
> > Sozialisations- und Gesundheitsentwicklung zu verstehen
> > sind, sondern auch als Aufforderung den Prozess der
> > Realitätsverarbeitung selbst aktiv mitzugestalten.
> >
>
>
> "Hurrelmann fordert acht Thesen mit Blick auf die
> "produktive Realitätsverarbeitung" von Jugendlichen. Dabei
> spricht er von Maximen, da nach seiner Auffassung diese
> Gesichtspunkte im Umgang mit Jugendlichen Berücksichtigung
> finden müssen." [1] "
(Also ich muss in der Klausur kurz den Ansatz vorstellen und den dann jeweils auf den Sachtext beziehen nachdem ich Vergleichkriterien aufgestellt habe)
Zum Abschluss meine letzte Frage... ist das zu lang für eine kurze Zusammenfassung der Theorie in der Klausur?
Liebe Grüße
Desert Rose
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* und vom Inhalt informativ genug ?
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Hi Desert,
> * und vom Inhalt informativ genug ?
ja, find eich persönlich schon, wobei das argumentative Element an der ein oder anderen Stelle noch ausgebaut werden könnte =)!
Viele Grüße
Analytiker
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(Antwort) fertig | Datum: | 18:23 Sa 26.05.2012 | Autor: | Josef |
Hallo Desert Rose,
> Und jetzt hab ich nicht ganz verstanden was mit den 8
> Maximen war ... du hattest es ja mit nem "Däumchen" als
> korrekt markiert aber dann im Anschluss gesagt dass es
> Thesen sind ...
"Hurrelmann formuliert hier Maximen, nämlich Handlungsanweisungen und nicht nur "Annahmen", wie der Cornelsen-Verlag beruhigt."
Siehe auch hier
> (Also ich muss in der Klausur kurz den Ansatz vorstellen
> und den dann jeweils auf den Sachtext beziehen nachdem ich
> Vergleichkriterien aufgestellt habe)
>
> Zum Abschluss meine letzte Frage... ist das zu lang für
> eine kurze Zusammenfassung der Theorie in der Klausur?
Ich denke nicht, es muss ja das Wesentliche genannt werden.
Viele Grüße
Josef
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Eine Frage hätte ich noch, wenn sie mir gestattet ist
ich hab im ganzen Netz mal nachgeschaut und recherchiert aber nichts brauchbares zum der frage gefunden :
Was denn jetzt die 8 Maximen bezwecken?
Es ist mir klar dass sie Aufforderungen und Handlungsanweisungen darstellen aber wozu?
& was haben die mit dem Modell der produktiven Realtitätsverarbeitung zu tun o.O ?
Hoffe ihr seid da nicht allzu überfragt.
Liebe Grüße
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(Antwort) fertig | Datum: | 18:46 Sa 26.05.2012 | Autor: | Josef |
Hallo Desert-Rose,
> Eine Frage hätte ich noch, wenn sie mir gestattet ist
> ich hab im ganzen Netz mal nachgeschaut und recherchiert
> aber nichts brauchbares zum der frage gefunden :
> Was denn jetzt die 8 Maximen bezwecken?
>
> Es ist mir klar dass sie Aufforderungen und
> Handlungsanweisungen darstellen aber wozu?
>
"Hurrelmann spricht von Maximen, da nach seiner Auffassung diese Gesichtspunkte im Umgang mit Jugendlichen Berücksichtigung finden müssen."
"Hurrelmann geht davon aus, dass Menschen erst im Jugendalter eine bewusste Ich-Identität ausbilden. Wie Erikson sieht er, dass dieser Prozess der Ich-Findung krisenhaft und schwerzhaft sein kann. Mit der 6. und 7. Maxime deutet er pädagogische Konsequenzen an. Jugendliche brauchen "soziale Ressourcen", um die vielfältigen Aufgaben des Jugendalters bewältigen zu können." [1]
> & was haben die mit dem Modell der produktiven
> Realtitätsverarbeitung zu tun o.O ?
>
"Wichtig bleibt die Einsicht Hurrelmanns, dass Jugendliche Realität selbst produktiv verarbeiten und bearbeiten, wenn auch nicht unabhängig von genetischen Dispositionen. Sie bedürfen aber der Unterstützung und auch der Aufforderung, dies zu leisten." [1]
Quelle: [1] Pocket Teacher; Abi, Pädagogik, Cornelsen; Seite 134 und 135
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Man könnte also sagen, dass die Maximen nichts anderes als Bedingungen sind die im Rahmen der produktiven Realitätsverarbeitung eines Individuum gegeben bzw. gewährleistet werden müssen damit kein Entwicklungsdruck entsteht ( siehe 5. Maxime) und eine gesunde Identität entsteht ?
Hab ich das so richtig verstanden?
Liebe Grüße
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Hi Desert,
> Man könnte also sagen, dass die Maximen nichts anderes als
> Bedingungen sind die im Rahmen der produktiven
> Realitätsverarbeitung eines Individuum gegeben bzw.
> gewährleistet werden müssen damit kein Entwicklungsdruck
> entsteht ( siehe 5. Maxime) und eine gesunde Identität
> entsteht ?
>
> Hab ich das so richtig verstanden?
...! Wobei Du immer stark differenzieren solltest, was Du in diesem Kontext als "gesunde" Identität bezeichnest.
Viele Grüße
Analytiker
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Damit ist halt eine gelungene Identitätssynthese gemeint
- > ausgewogenes Gleichgewicht zwischen Individuation und Integration
Super Dankeschön, Ihr habt mir alle seeeehr weiter geholfen :)
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 08:12 So 27.05.2012 | Autor: | Josef |
Hallo Desert-Rose,
> Super Dankeschön, Ihr habt mir alle seeeehr weiter
> geholfen :)
Freut mich, dass wir dir helfen konnten.
Viele Grüße
Josef
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