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Heisenbergs Unbestimmtheit: Frage (beantwortet)
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 20:27 Do 14.03.2013
Autor: notinX

Hallo,

eine Möglichkeit die allgemeine Heisenbergsche Unbestimmtheitsrelation zu beweisen ist folgende: Man Definiert den Vektor
[mm] $\vert\psi\rangle=\left(A+i\lambda B\right)\vert\varphi\rangle$ [/mm]  (I)
wobei A und B Observablen sind und bildet Das Betragsquadrat
[mm] $\langle\psi\vert\psi\rangle=\langle A^{2}\rangle+i\lambda\langle\left[A,B\right]\rangle+\lambda^{2}\langle B^{2}\rangle\geq0$ [/mm]  (II)
Da taucht meiner Meinung nach schon die erste Ungereimtheit auf. Ich müsste ja eigentlich voraussetzen, dass der Kommutator [mm] $\left[A,B\right]$ [/mm] imaginär ist, aber das soll ja allgemein gelten...
Im nächsten Schritt wird gesagt, dass die Diskriminante der quadratischen (Un-)Gleichung in [mm] $\lambda$ [/mm] kleiner gleich 0 sein muss, also
[mm] $-\frac{\langle\left[A,B\right]\rangle^{2}}{4\langle B^{2}\rangle^{2}}-\frac{\langle A^{2}\rangle}{\langle B^{2}\rangle}\leq0$ [/mm]
Warum ist das so?
Ich dachte weil [mm] $\lambda$ [/mm] imaginär sein muss, damit [mm] $i\lambda$ [/mm] reell wird (sonst wäre das Betragsquadrat imaginär).
Wenn ich aber Gleichung (II) löse, erhalte ich mit p-q-Fromel
[mm] $\lambda_{1,2}=-\frac{i\langle\left[A,B\right]\rangle}{2\langle B^{2}\rangle}\pm\sqrt{-\frac{\langle\left[A,B\right]\rangle^{2}}{4\langle B^{2}\rangle^{2}}-\frac{\langle A^{2}\rangle}{\langle B^{2}\rangle}}$ [/mm]
Sehe ich doch, dass [mm] $\lambda$ [/mm] nur imaginär wird, wenn der Kommutator [mm] $\left[A,B\right]$ [/mm] reell ist, was wiederum einen Widerspruch zur ersten Annahme darstellt.
Also irgendwie ist da der Wurm drin...
Sieht jemand wo?

Gruß,

notinX

        
Bezug
Heisenbergs Unbestimmtheit: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 20:33 Fr 22.03.2013
Autor: mathfunnel

Hallo notinX!

> Hallo,
>  
> eine Möglichkeit die allgemeine Heisenbergsche
> Unbestimmtheitsrelation zu beweisen ist folgende: Man
> Definiert den Vektor
>  [mm]\vert\psi\rangle=\left(A+i\lambda B\right)\vert\varphi\rangle[/mm]
>  (I)
>  wobei A und B Observablen sind

Genauer sind $A$ und $B$ den Observablen zugeordnete hermitesche Operatoren und [mm] $\lambda$ [/mm] ist eine reelle Zahl.

> und bildet Das
> Betragsquadrat
>  [mm]\langle\psi\vert\psi\rangle=\langle A^{2}\rangle+i\lambda\langle\left[A,B\right]\rangle+\lambda^{2}\langle B^{2}\rangle\geq0[/mm]
>  (II)

Genauer:
[mm] $\langle\psi\vert\psi\rangle=\langle\varphi\vert A^{2}\vert\varphi\rangle+i\lambda\langle\varphi\vert\left[A,B\right]\vert\varphi\rangle+\lambda^{2}\langle \varphi\vert B^{2}\vert\varphi\rangle\geq0$ [/mm]

>  Da taucht meiner Meinung nach schon die erste
> Ungereimtheit auf. Ich müsste ja eigentlich voraussetzen,
> dass der Kommutator [mm]\left[A,B\right][/mm] imaginär ist, aber
> das soll ja allgemein gelten...

Der Realteil von [mm] $\langle\varphi\vert\left[A,B\right]\vert\varphi\rangle$ [/mm] ist $0$.

>  Im nächsten Schritt wird gesagt, dass die Diskriminante
> der quadratischen (Un-)Gleichung in [mm]\lambda[/mm] kleiner gleich
> 0 sein muss, also
>  [mm]-\frac{\langle\left[A,B\right]\rangle^{2}}{4\langle B^{2}\rangle^{2}}-\frac{\langle A^{2}\rangle}{\langle B^{2}\rangle}\leq0[/mm]
>  
> Warum ist das so?

Das ist so, weil für die in [mm] $\lambda$ [/mm] quadratische Polynomfunktion $p: [mm] \mathbb [/mm] R [mm] \rightarrow \mathbb [/mm] R, [mm] \lambda \mapsto \langle\psi\vert\psi\rangle$ [/mm] gilt, dass [mm] $p(\lambda) \geq [/mm] 0 [mm] \; \forall \lambda \in \mathbb [/mm] R$.

>  Ich dachte weil [mm]\lambda[/mm] imaginär sein muss,

[mm] $\lambda$ [/mm] ist reell.

> damit
> [mm]i\lambda[/mm] reell wird (sonst wäre das Betragsquadrat
> imaginär).
>  Wenn ich aber Gleichung (II) löse, erhalte ich mit
> p-q-Fromel
>  
> [mm]\lambda_{1,2}=-\frac{i\langle\left[A,B\right]\rangle}{2\langle B^{2}\rangle}\pm\sqrt{-\frac{\langle\left[A,B\right]\rangle^{2}}{4\langle B^{2}\rangle^{2}}-\frac{\langle A^{2}\rangle}{\langle B^{2}\rangle}}[/mm]
>  
> Sehe ich doch, dass [mm]\lambda[/mm] nur imaginär wird, wenn der
> Kommutator [mm]\left[A,B\right][/mm] reell ist, was wiederum einen
> Widerspruch zur ersten Annahme darstellt.
> Also irgendwie ist da der Wurm drin...
> Sieht jemand wo?

[mm] $i\left[A,B\right]$ [/mm] ist ein hermitescher Operator.

>  
> Gruß,
>  
> notinX

LG mathfunnel


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