Goethe Gedicht < Deutsch < Sprachen < Vorhilfe
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(Frage) beantwortet | Datum: | 18:32 Sa 10.03.2007 | Autor: | jane882 |
Hi!
Kann mir jemand kurz helfen?
Wie versteht Goethe hier das Verhältnis von Freiheit und Gesetz in der Kunst?
Natur und Kunst (1800)
1 Natur und Kunst, sie scheinen sich zu fliehen
und haben sich, eh′ man es denkt, gefunden;
der Widerwille* ist auch mir verschwunden,
und beide scheinen gleich mich anzuziehen.
5 Es gilt wohl nur ein redliches Bemühen!
Und wenn wir erst in abgemessnen Stunden
mit Geist und Fleiß uns an die Kunst gebunden,
mag frei Natur im Herzen wieder glühen.
So ist′s mit aller Bildung auch beschaffen:
10 Vergebens werden ungebundne Geister
nach der Vollendung reiner Höhe streben.
Wer Großes will, muss sich zusammenraffen;
in der Beschränkung zeigt sich erst der Meister,
und das Gesetz nur kann uns Freiheit geben
Bedeutet das Gedicht, dass man sich in der Kunst an Gesetze halten muss, um die Freiheit der Kunst zu erlangen und sich somit auch die Natur entfalten kann?
Kann mir das jemand irgendwie genauer erklären?
Das ist doch total Gegensätzlich? Wenn man sich an Gesetze hält, erlangt man Freiheit?
Ich würde eher dem Gegenteil zustimmen?
Danke:)
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(Antwort) fertig | Datum: | 11:32 Mo 12.03.2007 | Autor: | User42 |
Hallo Jane,
das "Gesetz" besagt, um in einer Kunst ein Meister zu werden muss man erst fleißig sein (üben). Goethe bezieht sich hier also auf eine "Gesetzmäßigkeit".
Man ist wieder ungezwungen und frei, wenn man seine Lehrjahre hinter sich hat. Keiner macht einem mehr Vorschriften.
Herzliche Grüße
U42
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