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Gaußscher Integralsatz: Volumenint. über Ladungsdichte
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 01:47 So 19.04.2009
Autor: matzekatze

Hi!

Ich soll mit Hilfe des Gaußschen Integralsatzes das elektr. Feld [mm]E(\vec{r})[/mm] einer homogen geladenen Kugel im Ursprung, mit Radius r und der Gesamtladung Q bestimmen.

Als Hilfestellung ist der Zusammenhang [mm]\vec{\nabla} \cdot E(\vec{r}) = 4 \cdot \pi \cdot \rho (\vec{r}) [/mm] gegeben (Ich nenne diesen Zusammenhang A).

Zunächst soll ich der Symmetrie des Problems angepasste Koordinaten wählen: Das wären Kugelkoordinaten.

Dann soll ich einen Ansatz für [mm]\vec{E}[/mm] finden. Diesen würde ich so wählen: Da das E-Feld meiner Meinung nach in Richtung des Radius r zeigt, kann man [mm] E(\vec{r}) = E(r) \cdot \vec{e_{r}} [/mm] schreiben.

Als nächstes soll ich die Ladungsdichte als Stufenfunktion (bzw. Heaviside-Fkt.) schreiben. Also kann man schreiben:

[mm]\rho(\vec{r}) = \theta(R-|\vec{r}|) \cdot \rho(\vec{r})[/mm]

Denn wenn ich [mm]r > R[/mm] wähle (ausserhalb der Kugel) wird die Ladungsdichte ja 0. Und wenn ich [mm]r \le R[/mm] wähle, dann ergibt sich meine Ladungsdichte so wie sie innerhalb der Kugel halt ist.

Okay, ich soll nun über die Beziehung A auf beiden Seiten das Volumenintegral bilden (über die Kugel) und die linke Seite in ein Oberflächenintegral umwandeln:

Dann steht dort:

[mm]\int_{V}^{} (\vec{\nabla}\cdot E(\vec{r})) \cdot dV = \int_{A}^{} \vec{E} \cdot d\vec{A}= 4 \cdot \pi \cdot \int_{V}^{} \rho(\vec{r}) \cdot dV[/mm] --> B

Wegen [mm] E(\vec{r}) = E(r) \cdot \vec{e_{r}} [/mm] und [mm]d\vec{A} = dA \cdot \vec{e_{r}}[/mm] folgt für das mittlere Flächenintegral:

[mm]\int_{A}^{} E(r) \cdot \vec{e_{r}} \cdot dA \cdot \vec{e_{r}} = A \cdot E(r) = 4 \pi r^2 \cdot E(r)[/mm]

Jetzt kommt mein eigentliches Problem:

Ich soll nun für die Fälle [mm]r \le R[/mm] und [mm]r > R[/mm] die rechte Seite (von B) ausrechnen. Nur die Ladungsdichte hängt doch von [mm]\vec{r}[/mm] ab. D.h. ich kann das Volumenintegral nicht einfach integrieren ohne die Ladungsdichte nun richtig zu kennen.

Oder heisst homogen geladene Kugel, dass die Ladungsdichte ohnehin nur von dem Radius r abhängt (also dem Betrag von [mm]\vec{r}[/mm])??

Wozu sollte ich die Ladungsdichte als Heaviside-Funktion ausdrücken, was bringt mir das??


Vielen Dank schonmal für eure Antworten. Ich hoffe ich habe einigermaßen übersichtlich das Problem geschildert.

Lg Matze die Katze



        
Bezug
Gaußscher Integralsatz: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 09:45 Mi 22.04.2009
Autor: Al-Chwarizmi


> Hi!
>  
> Ich soll mit Hilfe des Gaußschen Integralsatzes das elektr.
> Feld [mm]E(\vec{r})[/mm] einer homogen geladenen Kugel im Ursprung,
> mit Radius r und der Gesamtladung Q bestimmen.
>  
> Als Hilfestellung ist der Zusammenhang [mm]\vec{\nabla} \cdot E(\vec{r}) = 4 \cdot \pi \cdot \rho (\vec{r})[/mm]
> gegeben (Ich nenne diesen Zusammenhang A).
>  
> Zunächst soll ich der Symmetrie des Problems angepasste
> Koordinaten wählen: Das wären Kugelkoordinaten.
>  
> Dann soll ich einen Ansatz für [mm]\vec{E}[/mm] finden. Diesen würde
> ich so wählen: Da das E-Feld meiner Meinung nach in
> Richtung des Radius r zeigt, kann man [mm]E(\vec{r}) = E(r) \cdot \vec{e_{r}}[/mm]
> schreiben.
>  
> Als nächstes soll ich die Ladungsdichte als Stufenfunktion
> (bzw. Heaviside-Fkt.) schreiben. Also kann man schreiben:
>  
> [mm]\rho(\vec{r}) = \theta(R-|\vec{r}|) \cdot \rho(\vec{r})[/mm]
>  
> Denn wenn ich [mm]r > R[/mm] wähle (ausserhalb der Kugel) wird die
> Ladungsdichte ja 0. Und wenn ich [mm]r \le R[/mm] wähle, dann ergibt
> sich meine Ladungsdichte so wie sie innerhalb der Kugel
> halt ist.
>  
> Okay, ich soll nun über die Beziehung A auf beiden Seiten
> das Volumenintegral bilden (über die Kugel) und die linke
> Seite in ein Oberflächenintegral umwandeln:
>  
> Dann steht dort:
>  
> [mm]\int_{V}^{} (\vec{\nabla}\cdot E(\vec{r})) \cdot dV = \int_{A}^{} \vec{E} \cdot d\vec{A}= 4 \cdot \pi \cdot \int_{V}^{} \rho(\vec{r}) \cdot dV[/mm]
> --> B
>  
> Wegen [mm]E(\vec{r}) = E(r) \cdot \vec{e_{r}}[/mm] und [mm]d\vec{A} = dA \cdot \vec{e_{r}}[/mm]
> folgt für das mittlere Flächenintegral:
>  
> [mm]\int_{A}^{} E(r) \cdot \vec{e_{r}} \cdot dA \cdot \vec{e_{r}} = A \cdot E(r) = 4 \pi r^2 \cdot E(r)[/mm]
>  
> Jetzt kommt mein eigentliches Problem:
>  
> Ich soll nun für die Fälle [mm]r \le R[/mm] und [mm]r > R[/mm] die rechte
> Seite (von B) ausrechnen. Nur die Ladungsdichte hängt doch
> von [mm]\vec{r}[/mm] ab. D.h. ich kann das Volumenintegral nicht
> einfach integrieren ohne die Ladungsdichte nun richtig zu
> kennen.
>  
> Oder heisst homogen geladene Kugel, dass die Ladungsdichte
> ohnehin nur von dem Radius r abhängt (also dem Betrag von
> [mm]\vec{r}[/mm])??

Es heisst, dass die Ladungsdichte innerhalb der Kugel
nicht einmal von r abhängig, sondern konstant ist
(siehe unten !)
  

> Wozu sollte ich die Ladungsdichte als Heaviside-Funktion
> ausdrücken, was bringt mir das??
>  
> Vielen Dank schonmal für eure Antworten. Ich hoffe ich habe
> einigermaßen übersichtlich das Problem geschildert.
>  
> Lg Matze die Katze


Hallo Matze,

ich musste zuerst mal nachschlagen, was eine "Heaviside-
Funktion" eigentlich ist - also eine einfache Sprungfunktion -
ich dachte mir: "man kann Dinge auch geschwollener
ausdrücken als sie eigentlich verdienen ..." .
Im vorliegenden Fall wäre dies einfach die abschnittsweise
zu definierende Dichte, nämlich

      $\ [mm] \rho(r)=\begin{cases} \rho_o, & \mbox{für } 0\le r \le R \\ 0, & \mbox{sonst } \end{cases}$ [/mm]

Wenn die Kugel homogen mit Ladung belegt ist, heisst
dies, dass innerhalb der Kugel, also für  [mm] 0\le [/mm] r [mm] \le [/mm] R, die
Dichte konstant ist, also eben

      $\ [mm] \rho\ [/mm] =\ [mm] \rho_o\ [/mm] =\ [mm] \bruch{Gesamtladung}{Kugelvolumen}\ [/mm] =\ [mm] \bruch{3\,Q}{4\,\pi\,R^3}$ [/mm]

Ich weiss nicht, ob damit schon alle deine Fragen beant-
wortet sind ...


LG    Al-Chwarizmi



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