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Frage künstliche Edelsteine: Georges-Frederic Strass
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 10:55 Sa 21.05.2005
Autor: ruvo

Ich habe diese Frage in keinem Forum auf anderen Internetseiten gestellt.

Hallo, habe eine Frage zu Georges-Frederic Strass (1701-1773):
"Der Juwelier aus Wolfisheim bei Straßburg erfand die künstlichen Edelsteine. Woraus bestehen sie?

Danke

        
Bezug
Frage künstliche Edelsteine: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 11:20 Sa 21.05.2005
Autor: Josef

Hallo ruvo,


Strass
[nach dem französischen Juwelier Georges Frédéric Stras, *1700, 1773] der, stark lichtbrechendes Bleiglas (aus Bleioxid, Kieselsäure, Alkali) für Edelsteinimitationen, v.a. von Diamanten.

© Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, Mannheim 2001



5  IMITATIONEN UND SYNTHETISCHE STEINE

Der Wert der Edelsteine hat schon immer menschlichen Erfindungsgeist herausgefordert, nach künstlichen Alternativen zu suchen, die dem Vorbild täuschend ähnlich und dabei billig und einfach herzustellen sein sollen. Unter Imitationen versteht man die Nachahmung eines Steines durch andere Materialien, unter Synthesen künstlich hergestellte Steine, die aber gleiche chemische und physikalische Eigenschaften besitzen.

5.1  Imitierte Edelsteine

Derartige Steine können aus Flintglas hergestellt sein; oft sind sie auf der Rückseite versilbert, um die Brillanz zu erhöhen. Seit dem 2. Weltkrieg werden, besonders für Modeschmuck, farbige Kunststoffe statt Glas verwendet.

Diamanten werden mit dem so genannten Fabulit (Strontiumtitanat) oder mit Zirkonia (Zirkoniumoxid) imitiert, die allerdings durch ihre höhere Dichte leicht erkennbar sind.

5.2  Synthetische Edelsteine

Synthetische Edelsteine kann man unter dem Mikroskop erkennen, da sie vollkommener als natürliche Edelsteine sind, z. B. keine Unregelmäßigkeiten enthalten.

Die ersten synthetischen Diamanten wurden 1955 hergestellt. Dabei setzte man kohlenstoffhaltige Verbindungen bei 2 760 °C Drücken von 56 Tonnen pro Quadratzentimeter aus. Auf diese Weise produzierte Diamanten eignen sich nur für technische Zwecke.

Ende der sechziger Jahre wurde eine Methode entwickelt, um Diamanten zu „züchten”. Ein Diamantteilchen wurde dabei hoch erhitzt und Methangas ausgesetzt. Das Gas zersetzt sich in Kohlenstoffatome, die mit dem Diamantkristall verwachsen. Die Kristallstruktur des vergrößerten Diamanten entspricht dem eines natürlichen Diamanten. Mit dieser Methode wurden Diamanten von etwa ein Karat (200 Milligramm) hergestellt; ihre Kosten sind aber immer noch erheblich höher als die für natürliche Diamanten.

Saphire werden in einer Apparatur hergestellt, die einem Knallgasgebläse ähnelt. Die Flamme wird auf einen Träger aus Schamotteton in einer isolierten Kammer gerichtet. Das Sauerstoffgas trägt feingepulvertes reines Aluminium in die Flamme; das Pulver verschmilzt zu Tröpfchen, die eine zylindrische Kugel (oder Matrix) auf dem Träger bilden. Die Größe des entstehenden Kristalls kann durch Veränderungen im Gasstrom, der Temperatur und der Pulvermenge beeinflusst werden. Mit diesem Verfahren können Kugeln mit einem Gewicht bis zu 200 Karat (40 Gramm) hergestellt werden. Vollkommene Rubine und Saphire bis zu 50 Karat (10 Gramm) wurden schon aus derartigen Kugeln geschliffen.
.


Beitrag von: Gemological Institute of America


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Synthetische Edelsteine (Synthesen) sind kristalline Substanzen, die ganz oder teilweise durch Kristallzüchtung hergestellt wurden, deren chemische Zusammensetzung, Feinstruktur und physikalische Eigenschaften mit den natürlichen Edelsteinen identisch sind. In wirtschaftlich bedeutenden Mengen hergestellt werden Korunde (Rubin, Saphir), Spinelle und Smaragd. Imitationen gleichen nur äußerlich natürlichen Edelsteinen; sie bestehen vorwiegend aus gefärbten Gläsern, aber auch aus keramischen Massen und Kunstharzen. Synthesen und Imitationen müssen im Handel eindeutig als solche gekennzeichnet sein. Die wirtschaftlich bedeutendsten Edelsteinlagerstätten befinden sich in Australien, Brasilien, Birma, Madagaskar, Namibia, in der Republik Südafrika, in Simbabwe, Sri Lanka, Thailand, Jakutien (Russische Föderation) und in der Demokratischen Republik Kongo. Haupthandelsplätze für Rohedelsteine sind London, New York und Idar-Oberstein. Besondere Aufgabe der Edelsteinkunde (Gemmologie) ist die Erarbeitung von Methoden zur Unterscheidung natürlicher Edelsteine von Synthesen und Imitationen; dazu werden z.B. Goniometer, Polarisationsmikroskope und Röntgenapparate eingesetzt.



Literatur:
Chudoba, K. F. und Gübelin, E. J.: Edelsteinkundliches Handbuch. Bonn 31974.
Edelsteine und Schmucksteine. Alle Edel- und Schmucksteine der Welt, bearbeitet von W. Schumann. Neuausgabe München u.a. 1995.
GU-Naturführer Edelsteine und Schmucksteine, bearbeitet von R.Hochleitner. München 21995.
  
© Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, Mannheim 2001

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