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Erzählperspektive: Anregungen zur Hausuafgabe
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 13:39 Di 26.08.2008
Autor: DominikBMTH

Aufgabe
Untersuchen Sie die vorliegenden Romanauszüge und bestimmen Sie die jeweiligen Erzählperspektive. Erläutern Sie diese vollständig in ihren Eigenheiten und belegen Sie Ihre Aussagen am jeweiligen Text.

Folgender Auszug:
Damit es sogleich gesagt sei: Ich gehörte zu den hellhörigen Säuglingen, deren geistige Entwicklung schon bei der Geburt abgeschlossen ist und sich fortan nur noch bestätigen muß. So unbeeinflußbar ich als Embryo nur auf mich gehört und mich im Fruchtwasser spiegelnd geachtet hatte, so kritisch lauschte ich den ersten spontanen Äußerungen der Eltern unter den Glühbirnen. Mein Ohr war hellwach. Wenn es auch klein, geknickt, verklebt und allenfalls niedlich zu benennen war, bewahrte es dennoch jede für mich fortan so wichtigen , weil als erste Eindrücke gebotenen Parolen. Noch mehr: was ich mit dem Ohr einfing, bewerte ich sogleich mit winzigstem Hirn und beschloß, nachdem ich alles Gehörte genug bedacht hatte, dieses und jenes zu tun, anderes gewiß zu lassen.
Ein Junge, sagte jener Herr Matzerath, der in sich meinen Vater vermutete. Er wird später einmal das Geschäft übernehmen. Jetzt wissen wir endlich, wofür wir uns so abarbeiten.
Mama dachte weniger ans Geschäft, mehr an die Ausstattung ihres Sihnes: Na, wußt ich dich, daß es ein Jungchen ist, auch wenn ich manchmal jesagt hab, es wird ne Marjell.
So machte ich verfrühte Bekanntschaft mit weiblicher Logik und hörte mir hinterher an: Wenn der kleine Iskar drei Jahre ist, soll er eine Blechtrommel bekommen.
Längere Zeit mütterliches und väterliches Versprechen gegeneinander abwägend, beobachtete und belauschte ich, Oskar, einen Nachtfalter, der sich ins Zimmer verflogen hatte.


Wir hatten drei verschiedene Romanauszüge. Ich hab jetzt den Auszug aus Günter Grass "Die Blechtrommel" genommen.
In der heutigen Deutschstunde, hatte beinahe jeder Schüler seine Hausaufgaben vorgelesen, unserem Lehrer war dies jedoch "zu wenig".
Er meinte alle Texte wären schwach befriedigend und außerdem gehe es in der 11. Klasse ums sein oder nicht sein(wer auf der Schule bleiben will und wer nicht).

Meine Erläuterung:
Der Auszug aus dem Roman "Die Blechtrommel" von Günter Grass wird aus der Sicht des Ich-Erzählers geschildert.
Der Ich-Erzähler ist nicht der Autor, sondern eine fiktive Handlungsfigur, die bezogen auf den Romanauszug von Oskar dargestellt word.
Neben Oskar sind seine Eltern weitere Handlungsfiguren, die von ihm sowie dem Leser durch die wörtliche Rede wahrgenommen werden.
Der Ich-Erzähler kann sich nicht in die Handlungsfiguren hineinversetzen und somit ist es ihm nicht möglich, deren Gedanken zu kennen und sie wiederzugebem.
Er betrachtet sie als außenstehende Person von der Außenperspektive(Handlung und wörtliche Rede).


Über weiter Anregungen wäre ich euch sehr dankbar.



        
Bezug
Erzählperspektive: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 15:06 Di 26.08.2008
Autor: Adamantin

Ich habe hier leider keine Zeit, eine ganze Interpretation zu schreiben oder mich wirklich mit dem Text auseinanderzusetzen. Ich gebe dir nur ein paar Anregungen (wie du ja auch wolltest ^^), wie ich sie herausgefunden habe. Kann natürlich alles nicht das sein, was dein Lehrer hören will, so habe ich selbst erst in der 13. Klasse die Erzählerperspektiven wie szenisches Erzählen, Erzählerbericht etc. kennengelernt


Grundsätzlich ist die grobe Einteilung in Ich-Erzähler, auktorialer Erzähler und personaler Erzähler wichtig. Dann gibt es eine Feineinteilung wie oben beschrieben, die SEHR oft wechseln kann, wie bei Klaus Mann


> Folgender Auszug:
>  Damit es sogleich gesagt sei: Ich gehörte zu den
> hellhörigen Säuglingen, deren geistige Entwicklung schon
> bei der Geburt abgeschlossen ist und sich fortan nur noch
> bestätigen muß. So unbeeinflußbar ich als Embryo nur auf
> mich gehört und mich im Fruchtwasser spiegelnd geachtet
> hatte, so kritisch lauschte ich den ersten spontanen
> Äußerungen der Eltern unter den Glühbirnen.

Mit dem Ich-Erzähler hast du natürlich recht, aber hier noch ein paar Anmerkungen zu diesem Abschnitt. Als erstes fällt auf, dass das ganze - logischerweise - als Rückblick erzählt wird, also der Ich-Erzähler berichtet nichts Aktuelles, sondern über seine Kindheit, damit verbunden sind dann natürlich auch lückenhafte Erinnerungen oder sonstetwas.
Außerdem ganz interessant, er wendet sich direkt an den Leser! Mit der Eingangsbemerkung "Damit es sogleich gesagt sei" will er dem Leser etwas vermittelt, was für ihn wichtig ist. Außerdem ist noch bemerkenswert, dass er Dinge erzählt oder zu wissen meint, die er unmöglich wissen kann, z.B. seine Erfahrungen im Mutterleib/ im Fruchtwasser. Dies ist surreal oder zumindest unglaubwürdig ^^


> Mein Ohr war hellwach. Wenn es auch klein, geknickt, verklebt und
> allenfalls niedlich zu benennen war, bewahrte es dennoch
> jede für mich fortan so wichtigen , weil als erste
> Eindrücke gebotenen Parolen.

Hier beschreibt er sehr sachlich einen Vorgang, den er sich auch kaum hatte merken können. Interessant ist seine Einschätzung dessen, was gesagt wird, da er es "Parolen" nennt. Also eine deutliche Wertung, denn Parolen sind fast immer negativ, er nimmt also gleich schon das Gesagte seiner Eltern, das, was er als erstes im Leben hört, als etwas Negatives auf.

> Noch mehr: was ich mit dem Ohr
> einfing, bewerte ich sogleich mit winzigstem Hirn und
> beschloß, nachdem ich alles Gehörte genug bedacht hatte,
> dieses und jenes zu tun, anderes gewiß zu lassen.

Hier tritt der Ich-Erzähler als jemand sehr gelenktes und zielgerichtetes auf. Er wird als Baby kaum irgendetwas bedacht und entschieden haben, es wird jedoch der Eindruck einer äußerst überlegten und zielbewussten Person vermittelt

>  Ein Junge, sagte jener Herr Matzerath, der in sich meinen
> Vater vermutete. Er wird später einmal das Geschäft
> übernehmen. Jetzt wissen wir endlich, wofür wir uns so
> abarbeiten.

Sehr distanziertes Verhältnis. Das "jener Herr" zeigt keinerlei Nähe zum Vater, im Gegenteil, ähnlich wie oben das Wort Parolen. Hier wird eine deutliche Distanz vermittelt, die stärker kaum sein könnte. Zudem auch wieder interessant, dass Sätze verstanden werden, die das Kind un,öglich verstanden haben kann, also wäre es sogar ein Perspektivenwechsel, freilich wird es aber weiterhin vom Ich-Erzähler vermittelt


>  Mama dachte weniger ans Geschäft, mehr an die Ausstattung
> ihres Sinnes: Na, wußt ich dich, daß es ein Jungchen ist,
> auch wenn ich manchmal jesagt hab, es wird ne Marjell.
>  So machte ich verfrühte Bekanntschaft mit weiblicher Logik
> und hörte mir hinterher an: Wenn der kleine Iskar drei
> Jahre ist, soll er eine Blechtrommel bekommen.

Hier ist eindeutig ein Schwenk entweder zum auktorialen oder personalen Erzähler, denn der Ich-Erzähler gibt die Gedanken der Mutter wieder und zwar nicht als eventuelle Gedanken, die der Ich-Erzähler erraten könnte, sondern als Tatsache, die der Ich-Erzähler weiß. Dieses Wissen kann er aber nicht zum damaligen Zeitpunkt - und eigentlich auch nicht in der Gegenwart - gehabt haben. Außerdem fällt eine starke Ironie auf, die die Eltern wieder abwertet "weibliche Logik"

>  Längere Zeit mütterliches und väterliches Versprechen
> gegeneinander abwägend, beobachtete und belauschte ich,
> Oskar, einen Nachtfalter, der sich ins Zimmer verflogen
> hatte.
>  

Soweit meine Gedanken dazu, ich hoffe, sie helfen dir an einigen Stellen weiter, ansonsten empfehle ich dir, einige Zusammenfassungen im Internet zu Erzählerperspektiven durchzuschauen, es gibt da noch sehr viel detailliertere Möglichkeiten und Trennungen, die hier zu weit führen, für dich aber von Interesse sein könnten. Wie immer gilt, möglichst genau und langsam lesen und auf jedes Wort achten. Man schreibt fast niemals das, was der Lehrer hören will, wichtig ist nur, dass man seine Gedanken und Ideen dafür schlüssig und mit Belegen darlegen kann, um ihn von dem eigenen Standpunkt zu überzeugen.

Bezug
                
Bezug
Erzählperspektive: Mitteilung
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 12:46 Mi 27.08.2008
Autor: DominikBMTH

Vielen Dank für deine Vorschläge Adamantin.
Würde es dir was ausmachen, wenn ich noch die zwei anderen Auszüge rein stelle ?
Wie gesagt hier soll keiner meine Hausaufgaben machen, hier geht es nur um weitere Ideen.


Bezug
                        
Bezug
Erzählperspektive: Mitteilung
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 13:19 Mi 27.08.2008
Autor: Adamantin

Mich stört es natürlich nicht, ob wir es bearbeiten können, ist jedoch eine ganz andere Sache :p

Prinzipiell würde ich mich natürlich freuen, wenn ich nicht der einzige wäre, der sich die Sachen anschaut, weil Deutsch nunmal immer so ne Sache ist und man in Team da immer mehr herausbekommt

Bezug
                                
Bezug
Erzählperspektive: Mitteilung
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 14:29 Mi 27.08.2008
Autor: DominikBMTH

Die Fahrt ging zwischen hohlen Knicks hin, das Meer dicht zur Linken; aber man hörte es nur, ein niedriger Dünenzug hinderte die Aussicht darauf. Arne wie Schwarzkoppen hatten die Füße in Plaids und Decken geschlagen, denn es war nach dem schönen warmen Tage herbstlich frisch geworden, frischer als dem September zukam. Aber das steigerte nur die Lebendigkeit ihres Gesprächs, das natürlich dem Abend galt, den man eben verlebt hatte.
"Die kleine Petersen hat eine reizende Stimme", sagte Arne. "Trotzdem wollt ich, sie hätte lieber den Jungfernkranz gesungen als das schwermütige Lied" .
"Gewiß war es das, und wir beide können es hören, ohne Schaden zu nehmen. Aber meine Schwester! Sahen Sie wohl, wie sie das Notenblatt nahm und das Zimmer verließ? Ich wette, sie hat es sofort auswendig gelernt oder Abschrift genommen und in irgendein Album eingeklebt. Denn trotz ihrer siebnundreißig Jahre, in manchen Stücken ist sie noch ganz das Gnadenfreier Pensionsfräulein, besonders auch darin, wie sie mit der Dobschütz lebt. Die Dobschütz ist eine vorzügliche Person, vor deren Wissen und Charakter ich allen möglichen Respekt habe, trotzdem ist sie für meinen armen Schwager ein Unglück.
Sie sind überrascht, aber es ist so. Die Dobschütz ist viel zu klug und auch viel zu guten Herzens, um sich aus freien Stücken oder wohl gar aus Eitelkeit zwischen die Eheleute zu stellen, aber die Stellung die sie sich nehmen würde, wird ihr durch meine Schwester aufgezwungen. Christine braucht immer jemanden, um sich auszuklagen, ganz schöne Seele, nachgeborene Jean-Paulsche Figur, die sich, wenn ich mich so ausdrücken darf, mit dem Ernste des Lebens den Kopf zerbricht. Es gibt eigentlich nur eine Form , sie zu erheitern und das sind kleine Liebesgeschichten aus dem Kreise der Irrgläubigen. Und irrgläubig ist so ziemlich alles, was nicht altlutherrisch oder pietistisch oder herrnhutisch ist. Ein Wunder, daß sie diese drei wenigstens nebeneinander duldet. Dabei so eigensinnig, so unzugänglich. Ich versuchte mitunter, zum Guten zu reden und ihr klarzumachen, wie sie sich anpassen und ihrem Manne zuhören müsse, wenn er was aus der welt erzählt, einen Witz, ein Wortspiel, eine Anekdote".
Schwarzkoppen nickte zustimmend und sagte dann: " Ich habe ihr heute etwas Ähnliches gesagt und auf des Grafen liebeswürdige Seiten hingewiesen.


Meine Punkte:
-Neutraler Erzähler
-Die Handlung beschränkt sich auf das, was man sehen(Handlung) und hören(Dialog) kann
-neutrale Wiedergabe des Geschechens ohne Bindung an eine Person
-Es wird über den Abend(das natürlich dem Abend galt...) geredet.
-Adelsgesellschaft(letzte Zeile: "Ich habe ihr heut etwas Ähnliches gesagt und auf des Grafen liebenswürdige Seiten hingewiesen")

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