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EntwicklungsphasenFreudErikson: Korrektur, Ergänzung
Status: (Frage) überfällig Status 
Datum: 19:06 Mi 19.11.2008
Autor: Pia90

Aufgabe
Vergleicht die Entwicklungsphasen nach Freud und nach Erikson!
a Benennung der Phasen/ Stufen,
b Altersangaben,
c Beschreibung der Entwicklungen,
d mögliche Störungen
e Folgen der Störungen: Entwicklung ungesunder, falscher oder krankhafter Verhaltensweisen - welcher? (Beispiele finden!)

Hallo zusammen!

Die Aufgabe ist eine Übung zur Klausur und ich wollte fragen, ob das so alles richtig ist, oder was vielleicht noch wichtig zu ergänzen wäre. Wäre nett, wenn jemand drübergucken könnte.

Lg Pia

Freud und Erikson haben beide Phasen zur Entwicklung des Menschen aufgestellt, dabei beschäftigt sich Freud mit der psychosexuellen Entwicklung, wohingegen sich Erikson mit der Entwicklung des Ichs befasst.
Die psychosexuelle Entwicklung wird dabei in 5 Phasen unterteilt, die orale, anale, phallische, latente und genitale Phase. Die orale Phase findet in etwa im ersten Lebensjahr statt, wobei der Mund die erogene Zone ist. Kinder nehmen in dieser Zeit alles in den Mund und lutschen daran rum um ihre Triebe zu befriedigen. Wenn Eltern diese Triebe verstärkt unterbinden, so kann es so Störungen unterschiedlicher Art kommen. Eine Fixierung auf dieser Stufe kann beispielsweise zu starkem Rauchen oder Essstörungen, aber auch Passivität und Leichtgläubigkeit führen.
Die auf diese Phase folgende anale Stufe tritt etwa im Alter von 2 bis 3 Jahren auf. Dabei ist der Anus die erogene Zone. Kinder lernen in dieser Zeit ihre Exkremente aufzuhalten und loszulassen, was ihre Triebe befridigt. Dadurch wird auch in dieser Phase das auf die Toilette gehen gelernt. Kommt es allerdings durch die Eltern bzw. engen Bezugspersonen zu einer übermäßigen Reinlichkeitserziehung, so können später Merkmale wie ordentlichkeit, Geiz oder Hatnäckigkeit auftreten.
Im Alter von 4 bis 5 Jahren kommt es zu der sogenannten phallischen Phase, in der die Genitalien zur erogenen Zone gehören. In dieser Phase ist besonders der Ödipuskomplex von großer Bedeutung, bei dem sich das Kind zum andersgeschlechtlichen Elternteil hingezogen fühlt und das gleichgeschlechtliche Elternteil als eine Art Rivalen sieht. Probleme dabei können durch die Erziehung nur eines Elternteils oder Gewalt in der Familie auftreten. Dabe sind besonders Eitelkeit und Leichtsinn Merkmale für eine Störung in dieser Phase.
Auf diese Phase folgt bis etwa zu Beginn der Pubertät die Latenzphase, in der die Spielkameraden besonders beim gleichen Geschlecht gesucht werden. Auf dieser Stufe tritt normalerweise keine Fixierung auf, da es eine Art Unterbrechung der psychosexuellen Entwicklung ist.
Die letzte Phase ist schließlich die genitale Phase, die etwa bis zum 18. Lebensjahr andauert. Hier sollte nun ein ernsthaftes Interesse an anderen und eine reife Sexualität entwickelt werden.
Die ersten 4 Entwicklungsphasen nach Erikson finden ebenfalls in der Kindheit statt. Im Kleinkindalter kommt es dabei zur psychosozialen Krise: Urvertrauen vs. Urmisstrauen, die etwa zeitlich mit der oralen Phase nach Freud übereinstimmt. Diese Krise muss erfolgreich gemeistert werden um sich richtig zu entwickeln. Da Kinder in diesem Alter von ihren Bezugspersonen abhängig sind, bauen sie normalerweise ein Urvertrauen auf. Wenn aber die Bezugspersonen häufig Wechseln, ist es nicht möglich das Urvertrauen richtig aufzubauen und es entsteht eine Art Urmisstrauen. Solche Menschen mit ausgeprägterem Urmisstrauen, zweifeln im Leben alles an und sind meist nicht optimistisch.
Die zweite Krise befasst sich mit der Autonomie versus dem Selbstzweifel. Hierbei müssen die Kinder lernen zu halten und loszulassen, worin auch der Bezug zur analen Phase nach Freud liegt. Kinder lernen außerdem Regeln kennen und lernen außerdem, dass sie eine eigenständige Persönlichkeit sind. Die im Kindergartenalter stattfindende dritte Stufe ( Initiative vs. Schuldgefühl), welche auch etwa zeitlich mit der phallischen Phase nach Freud übereinstimmt, befasst sich mit der Kreativität des Kindes. Das Kind lernt in dieser Phase normalerweise seine eigene Kreativität kennen und spielt gerne mit andern. Dabei sind die Eltern meist ideale Leitbilder für das Kind. Die schließlich im schulkindalter stattfindende Krise Werksinn vs. Minderwertigkeitsgefühl befasst sich schließlich mit Erfolgserlebnissen. Die Kinder brauchen Lob und Erfolgserlebnisse um diese Krise erfolgreich zu meistern. Geschieht dies nicht, so leiden diese Menschen oft unter Minderwertigkeitskomplexen und ähnlichem.
Allgemein decken sich die Phasen nach Freud und nach Erikson etwa zeitlich einander. Die geringen Abweichungen können durch die unterschiedlichen Entwicklungen in den unterschiedlichen Lebenszeiten zustande kommen, da Freud etwa eine Generation älter war als Erikson.

        
Bezug
EntwicklungsphasenFreudErikson: Mitteilung
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 22:07 Mi 19.11.2008
Autor: Pia90

Meine Frage ist noch aktuell!

Bezug
        
Bezug
EntwicklungsphasenFreudErikson: Fälligkeit abgelaufen
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 22:20 Fr 21.11.2008
Autor: matux

$MATUXTEXT(ueberfaellige_frage)
Bezug
        
Bezug
EntwicklungsphasenFreudErikson: Mitteilung
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 22:43 Fr 21.11.2008
Autor: reverend

Hallo Pia!

Ich sehe Deine Anfrage jetzt erst, wo sie als "abgelaufen" markiert wird.
Deine Darstellung ist gut, einzig der letzte Satz verlässt den referierenden Duktus. Ich halte ihn, nebenbei, auch für falsch.

Ansonsten aber hast Du gut zusammengefasst.

Die Unterschiede zwischen Freud und Erikson liegen sicher nicht nur im Generationsunterschied, sondern eher noch im unterschiedlichen Forschungsthema, wie auch in der Forschungsmethode. Freud forschte, durchaus seiner Zeit gemäß, noch ohne genaue statistische Betrachtungen. Seine Probengröße war oft klein, seine Deutungen dafür oft erstaunlich haltbar, aber eben nicht hinreichend belegt. Diese Kritik trifft allerdings nur einen kleinen Teil seiner Arbeit, er hatte ja einen breiten Praxisbezug.

Erikson war in der Wahl seiner Probengröße schon vorsichtiger, so dass seine Ergebnisse aus statistischer Sicht "fundierter" waren. Dafür sind seine Deutungen stärker bezweifelt worden.

Wie gesagt, gut gemacht! Vielleicht solltest Du noch ein bisschen zu Eriksons zweiter Phase wiederholen. Da ließe sich noch etwas mehr sagen.

Liebe Grüße

Bezug
                
Bezug
EntwicklungsphasenFreudErikson: Danke!
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 18:02 So 23.11.2008
Autor: Pia90

Vielen Dank!
Dann denke ich, habe ich das Thema im Großen und Ganzen verstanden.

Lg Pia

Bezug
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