Energie- und Stoffwechsel < Chemie < Naturwiss. < Vorhilfe
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Hallo an alle!
Ich habe vor kurzem einen Test in Chemie geschrieben, indem es über den Energie- und Stoffwechsel im Nahrungskreislauf ging (natürlich alles chemisch gedacht, Chemie Grundkurs 12. Klasse).
Unsere Lehrerin hatte nach der Rückgabe der Tetsts, die sehr schlecht ausfielen, uns nochmal versucht zu erklären wie es abläuft, jedoch steh ich irgendwo immer noch auf der Leitung.
Abgebildet war ein Kreis mit "Grünen Pflanzen", "Konsument Mensch", "Destruenten" und man sollte den Zusammenhang zwischen diesen Dingen herstellen. Also, ich rede davon, dass man jetzt die Umwandlung von energiereichen, anorganischen in energieärmere, organische Stoffe angibt. Ich verstehe einfach nicht, wie das wo abläuft und wann man nun von autotroph oder heterotroph und wann von Assimilation oder Dissimilation spricht.
Kann mir jemand bitte helfen? Auch wenn der Test längst vorrüber ist, möchte ich doch bei der späteren Klausur das können!
Vielen Dank im Voraus!
Claudia
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(Antwort) fertig | Datum: | 00:03 Mo 05.09.2005 | Autor: | Shinji |
> Hallo an alle!
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> Ich habe vor kurzem einen Test in Chemie geschrieben, indem
> es über den Energie- und Stoffwechsel im Nahrungskreislauf
> ging (natürlich alles chemisch gedacht, Chemie Grundkurs
> 12. Klasse).
> Unsere Lehrerin hatte nach der Rückgabe der Tetsts, die
> sehr schlecht ausfielen, uns nochmal versucht zu erklären
> wie es abläuft, jedoch steh ich irgendwo immer noch auf der
> Leitung.
> Abgebildet war ein Kreis mit "Grünen Pflanzen", "Konsument
> Mensch", "Destruenten" und man sollte den Zusammenhang
> zwischen diesen Dingen herstellen. Also, ich rede davon,
> dass man jetzt die Umwandlung von energiereichen,
> anorganischen in energieärmere, organische Stoffe angibt.
> Ich verstehe einfach nicht, wie das wo abläuft und wann man
> nun von autotroph oder heterotroph und wann von
> Assimilation oder Dissimilation spricht.
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> Kann mir jemand bitte helfen? Auch wenn der Test längst
> vorrüber ist, möchte ich doch bei der späteren Klausur das
> können!
>
> Vielen Dank im Voraus!
> Claudia
Hallo Claudia,
kommen wir gleich zur Sache und fangen bei den "grünen Pflanzen" in
dem Kreislauf an:
Pflanzen sind aufgrund der Photosynthese, die sie betreiben können autotrophe Organismen. Man spricht immer dann von autotroph, wenn ein Organismus in der Lage ist, aus einem energiearmen Stoff (in der Photosynthesereaktion ist das Kohlenstoffdioxid) einen energiereichen Stoff zu synthetisieren (in der Photosynthese die Glucose/der Traubenzucker), den es zum Leben braucht. Denn die Pflanze benutzt die Glucose ja zum Aufbau von Zellen usw...
Autotrophe Organismen können sich also lapidar ausgedrückt ihre Nahrung selber machen.
Außerdem kommt bei der Photsynthese auch die Assimilation vor. Um das genauer zu erklären, müsste ich jetzt zu weit ausholen und alle Reaktionen, die in der Zelle der Pflanze ablaufen erklären. Kurz gesagt: Assimilation hat man immer dann vorliegen, wenn irgendwo [mm] CO_2 [/mm] in ein Kohlenhydrat eingebaut wird. Das [mm] CO_2 [/mm] in der Photosynthese wird an ein Kohlenstoffkörper mit 5 C-Atomen gehängt, wenn ich mich nicht irre.
Und um noch weiter bei der Pflanze zu bleiben: Die Pflanze benötigt den von ihr selbst hergestellen Traubenzucker für den Eigenbedarf. Dabei wird dieser wieder zu [mm] CO_2 [/mm] abgebaut (quasi die Photosynthese rückwärts). Das ist die Dissimilation
So und num zum Menschen. Da geht es auch um einiges schneller. Der Mensch ist darauf angewiesen, energiereiche Nahrung aufzunehmen. auf den Kreis bezogen, isst er die Pflanze, die ja schön viel energiereichen, organischen Traubenzucker hergestellt hat. Er ist heterotroph (hetero = grch.: anders, andere), also darauf angewiesen, dass andere Organismen für ihn energiereiche Stoffe herstellen.
Is ja so weit denke ich klar, der Mensch muss essen, um zu leben und die Pflanze erfüllt den Zweck, dass sie ihm energie liefert.
So jetzt fehlen die Destruenten. Ein anderes Wort dafür ist "Mineralisierer". Destruenten sind Organismen, die tote, organische Substanzen, also z.B. Pflanzen und Tierkadaver (ein Tier als Kosument im Kreis wäre besser gewesen) zu anorganischen umwandeln. Diese anorganischen Substanzen z.B. das Phosphat [mm] PO_{4}^3- [/mm] können dann von Pflanzen als Nährstoffquelle genutzt werden.
so, kurz noch mal alles zusammenfassen:
- Pflanzen sind autotroph, weil sie aus energiearmen [mm] CO_2 [/mm] energiereichen [mm] C_{6}H_{12}O_{6} [/mm] herstellen können.
- Die Einbindung des [mm] CO_2 [/mm] in ein Kohlenhydrat wird als Assimilation bezeichnet.
- Die Zellatmung der Pflanze bei der [mm] CO_2 [/mm] ensteht ist die Dissimilation
- Menschen sind heterotroph, da sie energiereiche Nahrung aufnehmen müssen, da sie sie nicht selbst herstellen können.
- Destruenten wandeln organische Substanzen in anorganische um, die von Pflanzen als Nährstoffquelle benutzt werden.
Ich hoffe ich konnte dir so helfen, dass die nächste Klausur dir keine Probleme bereitet. Das alles ist natürlich auch sehr wichtig, wenn du Biologie hast, wenn ihr dort das Thema Ökologie durchnehmt.
Gruß, Alexander aka Shinji
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Hallo Alexander,
erst einmal VIELEN DANK für deine ausführliche Erklärung! Mir ist nun vieles klarer!
Ich hatte vorher leider nicht eine genaue Angabe zu der Abbildung, die wir erhielten, machen können. Dies möchte ich jetzt noch einmal kurz verdeutlichen (und dazu gleich noch ein paar Fragen stellen):
Abgebildet war ein Kreis, in dem in der Mitte "Natürliches Gleichgewicht" stand. Am Rand des Kreises waren in der Reihenfolge "Produzenten - Grüne Pflanzen", "organische Verbindungen", "Destruenten, Bakterien, Pilze", und "anorganische Verbindungen" (dann logischerweise wieder "Produzenten - Grüne Pflanzen") angegeben. Zwischen den "organischen Verbindungen" und den "Destruenten, etc." ging der Pfeil nach außen hin weg und dort stand "Kosumenten - Tiere, Menschen".
Aus dieser Darstellung lässt sich doch nun schließen, dass der Mensch dieses natürliche Gleichgewicht stört, da er nur konsumiert und nichts der Umwelt wiedergibt. Sehe ich das richtig?
Bedeuten die Anmerkungen organische bzw. anorganische Verbindungen, dass z. B. die Pflanze anorg. Verbindungen in org. verwandelt???
Laut meinen Aufzeichnungen aus dem Unterricht heißt es, dass bei der Dissimilation energiereiche Stoffe in energieärmere Stoffe umgewandelt werden. Wie kommt dies??
Vielen Dank fürs fleißige Antworten schonmal!
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Hallo Claudia,
> Abgebildet war ein Kreis, in dem in der Mitte "Natürliches
> Gleichgewicht" stand. Am Rand des Kreises waren in der
> Reihenfolge "Produzenten - Grüne Pflanzen", "organische
> Verbindungen", "Destruenten, Bakterien, Pilze", und
> "anorganische Verbindungen" (dann logischerweise wieder
> "Produzenten - Grüne Pflanzen") angegeben. Zwischen den
> "organischen Verbindungen" und den "Destruenten, etc." ging
> der Pfeil nach außen hin weg und dort stand "Kosumenten -
> Tiere, Menschen".
>
> Aus dieser Darstellung lässt sich doch nun schließen, dass
> der Mensch dieses natürliche Gleichgewicht stört, da er nur
> konsumiert und nichts der Umwelt wiedergibt. Sehe ich das
> richtig?
> Bedeuten die Anmerkungen organische bzw. anorganische
> Verbindungen, dass z. B. die Pflanze anorg. Verbindungen in
> org. verwandelt???
>
> Laut meinen Aufzeichnungen aus dem Unterricht heißt es,
> dass bei der Dissimilation energiereiche Stoffe in
> energieärmere Stoffe umgewandelt werden. Wie kommt dies??
Begriffsklärung:
Dissimilation kommt vom lateinischen dissimilis unähnlich. Dies ist im Gegensatz zu Assimilation (Biologie) (lat. assimilatio = Angleichung) zu verstehen: hier werden aus der Umgebung aufgenommene, körperfremde organische oder anorganische Stoffe zu körpereigenen. Bei der Dissimilation werden diese Stoffe wieder zu körperfremden Stoffen, die ausgeschieden werden.
--> Stell Dir vor Du isst einen Hamburg um Energie zu tanken, das heißt doch dass dein vom Hamburger alle möglichen Nährstoffe die im nützen abbaut und dann der Rest vom Hamburger wieder ausgeschieden wird.
Das aussscheiden kann man also als Dissimilation beschreiben und das Essen als Assimilation. Ist natürlich themenfremd, aber glaube ich zum Verständnis ganz gut geeignet.
Und da alles ein Kreislauf ist, geben die Konsumenten der Umwelt durch die Dissimilation wiederrum Nährstoffe die für die Destruenten benötigt werden. Destruenten sind sozusagen die Müllarbeiter im System sie verarbeiten alles von abgefallenen Blättern bis hin zu toten Lebenwesen von dem organischen zum anorganischen Zustand. Die nun Umgewandelteten anorganischen Stoffe werden nun wieder als Nährstoffe von den Pflanzen benötigt und hier schließt sich nun wieder der Kreis.
Was Dich noch weiterbringen könnte, wäre wenn Du die Fachbegriffe mal unter Wikipedia eingibst und dir die entsprechenden Artikel durchliest!
Grüße
kruder77
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Vielen Dank für die Erklärung! Nun habe ich es endlich verstanden.
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