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Die Räuber - Monolog von Franz: Frage (reagiert)
Status: (Frage) reagiert/warte auf Reaktion Status 
Datum: 13:42 Mi 06.02.2008
Autor: able1tung

Aufgabe
Franz von Moor in tiefen Gedanken.

Weg mit diesem Bild! weg, feige Memme! Was zagst du, und vor wem? Ist's mir nicht die wenigen Stunden, die der Graf in diesen Mauern wandelt, als schlich' immer ein Spion der Hölle meinen Fersen nach - Ich sollt' ihn kennen! Es ist so was Großes und Oftgesehenes in seinem wilden sonnenverbrannten Gesicht, das mich beben macht - Auch Amalia ist nicht gleichgültig gegen ihn! Läßt sie nicht so gierig schmachtende Blicke auf dem Kerl herumkreuzen, mit denen sie doch gegen alle Welt sonst so geizig thut? Sah ich's nicht, wie sie ein paar diebische Thränen in den Wein fallen ließ, den er hinter meinem Rücken so hastig in sich schlürfte, als wenn er das Glas mit hineinziehen wollte? Ja, das sah ich, durch den Spiegel sah ich's mit diesen meinen Augen. Holla, Franz! sieh dich vor! dahinter steckt irgend ein verderbenschwangeres Ungeheuer!

(Er steht forschend dem Porträt Karls gegenüber.)

Sein langer Gänsehals - seine schwarzen, feuerwerfenden Augen, hm! hm! - sein finsteres überhangendes, buschichtes Augenbraun. (Plötzlich zusammenfahrend.) - Schadenfrohe Hölle! jagst du mir diese Ahnung ein? Es ist Karl! ja! jetzt werden mir alle Züge wieder lebendig - Er ist's! trutz seiner Larve! - Er ist's - trutz seiner Larve - Er ist's - Tod und Verdammniß! (Auf und ab mit heftigen Schritten.) Hab' ich darum meine Nächte verpraßt, - darum Felsen hinweggeräumt und Abgründe eben gemacht, - bin ich darum gegen alle Instincte der Menschheit rebellisch worden, daß mir zuletzt dieser unstäte Landstreicher durch meine künstlichsten Wirbel tölple - Sachte! nur sachte! - Es ist nur noch Spielarbeit übrig - Bin ich doch ohnehin schon bis an die Ohren in Todsünden gewatet, daß es Unsinn wäre, zurückzuschwimmen, wenn das Ufer schon so weit hinten liegt - ans Umkehren ist doch nicht mehr zu gedenken - Die Gnade selbst würde an den Bettelstab gebracht und die unendliche Erbarmung bankerott werden, wenn sie für meine Schulden all gut sagen wollte - Also vorwärts wie ein Mann - (Er schellt.) - Er versammle sich zu dem Geist seines Vaters und komme! der Todten spott' ich. Daniel! he, Daniel! - Was gilt's, den haben sie auch schon gegen mich aufgewiegelt? Er sieht so geheimnißvoll.


Hallo.
Ich bin gerade dabei einen Monolog von Franz (Ich glaube Reclam S.92/93) im 4.Akt 2.Szene zu interpretieren.

Also...ich liste 'mal auf was ich schon heraugefunden habe

----------------------------------------------------
-"feige Memme" --> Franz wirkt unsicher/angreifbar
--> Er wertet seine eigene Person ab

-"Läßt sie nicht so gierig schmachtende Blicke auf dem
Kerl herumkreuzen, mit denen sie doch gegen alle Welt
sonst so geizig thut? Sah ich's nicht, wie sie ein paar
diebische Thränen in den Wein fallen ließ, den er hinter
meinem Rücken so hastig in sich schlürfte, als wenn er
das Glas mit hineinziehen wollte?" --> reth. Fragen
--> Zeigt auch seine Unsicherheit --> Er wittert ständig
eine Verschwörung

-"verderbenschwangeres Ungeheuer!";"Sein langer Gänsehals - seine schwarzen, feuerwerfenden Augen, hm! hm! - sein
finsteres überhangendes, buschichtes Augenbraun. "
--> Er setzt seinen Bruder mit einem Tier/Ungeheuer/Dämon
gleich --> Abwertung seines Bruders

- "Er ist's" "Er ist's" --> Anapher --> verstärkt den
  Ausdruck seiner inneren Errgung

- Regieanweisungen --> Franz ist sehr aufgebracht/erregt

- Spielarbeit --> Gegensatz --> wirkt etwas ironisch
  --> was kann man hier sonst noch sagen???

- "gewatet" --> das Verb wirkt sehr abstoßend und erzeugt
  ekel beim Leser

- Hab' ich darum meine Nächte Verprasst, - darum...."
  --> reth.Fragen --> Franz ist nicht bereit wegen seinem
  Bruder auf Geld/Ruhm zu verzichten --> Er spricht sich
  Mut zu

---------------------------------

So...das wars auch schon...hat jemand noch weitere Ideen und Ansätze??? Das würde mir echt helfen.

Ich vermute mal, dass "Die Gnade selbst würde an den Bettelstab..." ironische Wirkung erzielen soll. Und irgendwie zeigen soll, dass er sich auf der Basis seines
rationalen Weltbilds als überlegen wahrnimmt...

hmmmmmmmmmmmmmm.....

Wäre echt gut wenn jemand 'mal seine Meinung/Interpretationsansätze zu der Textstelle 'reinschreiben könnte

Beste Grüße

        
Bezug
Die Räuber - Monolog von Franz: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 13:24 Do 07.02.2008
Autor: Gaspar

Hallo,

habe gerade wenig Zeit, will aber wg der Zeitvorgabe und Dringlichkeit ein paar Stichworte geben:

-Franz ist zutiefst verletzt darüber, dass er scheinbar die 'zweite Wahl' ist
-ernutzt seinen ausgezeichneten Verstand, um Interigen gegen den verhasten Vater und Bruder zu spinnen.
-er besitzt ein erhebliches 'strategisches Vermögen' und ist diesbezüglich hoch motiviert, seinen Vater in pschischer und physischer Hinsicht zu vernichten.
-er ist sehr ungeduldig und nicht bereit, den natürlichen Prozeß gedudig abzuwarten.
-man kann ihn m. E. n. aus unserem Verständnis als 'pathogen' beschreiben.
- er bezeichnet seinen Vater und seinen Bruder als Wurm, Getier, usw. um seine Verachtung und Spott kund zu tun.

Versuche darüber hinaus mal die üblichen Kriterien einer Dramenanalyse anzulegen. Manches ergibt bzw. erklärt sich beim Tun, also interpretieren.

Grüße

Gaspar

Bezug
                
Bezug
Die Räuber - Monolog von Franz: Frage (überfällig)
Status: (Frage) überfällig Status 
Datum: 14:07 Do 07.02.2008
Autor: able1tung

Hi ^^...
Also sooo dringend ist es dann auch wieder nicht ---
Ich glaube ich hab' die "Deadline" falsch gesetzt ^^;;;;;

Also--hm----ja-------kannst du zu deinen Argumenten
irgendwie Textbeispiele aus der Textstelle bringen????

Beste Grüße

Bezug
                        
Bezug
Die Räuber - Monolog von Franz: Fälligkeit abgelaufen
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 14:21 Sa 09.02.2008
Autor: matux

$MATUXTEXT(ueberfaellige_frage)
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