Aphorismen < Philosophie < Geisteswiss. < Vorhilfe
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Aufgabe | Interpretiere folgende Aphorismen von Nicolás Gómez Dávila und füge Beispiele hinzu:
1. Die Universität erzieht, sofern sie den Jugendlichen lehrt, sich für all das zu begeistern, was später nutzlos sein wird.
2. Wer sich weigert, Erbe zu sein, stirbt an intellektueller Entkräftung.
3. Leben ist der einzige Wert des modernen Menschen. Sogar der moderne Held stirbt nur im Namen des Lebens.
4. In einer Umgebung allgemeiner Toleranz wird alles tot geboren. |
Hey Leute!
Also wir sollen Aphorismen von Nicolás Gómez Dávila interpretieren, die wir uns aussuchen konnten. Ich habe mir die vier ausgesucht und hier mal meine Gedanken dazu, wobei ich mir nicht immer ganz sicher bin, ob ich es richtig verstehe.
1. Kann man die Universität mit der Schule gleichsetzen? Schließlich lernt man in der Schule auch viel, was später nutzlos sein wird und auch nicht ein zweites Mal im Leben vorkommt. Also erzieht die Uni die Jugendlich insofern, damit sie sich für Sachen begeistern, die für den weiteren Lebenslauf eigentlich gar nicht wichtig ist.
Will Dávila also sagen, dass viel unnützes in den Unis unterrichtet wird? Ein Beispiel wäre hier die Schule, oder?
2. Wenn man sich weigert, Erbe zu sein, dann heißt das für denjenigen, dass man kein Hab & Gut besitzen wird. Man musste früher wohlhabend sein um sich geistig weiterzuentwickeln, da Bildung teuer war und dementsprechend konnten wenige Menschen lesen und schreiben. Und wenn man es ablehnte Erbe zu sein, dann hatte man auch wohl nicht so viel Geld, schätze ich. Sehe ich das richtig? Was könnte man als Beispiel verwenden?
3. Also das Leben spielt in der heutigen Zeit eine große Rolle, weil man heutzutage länger lebt und man sich deshalb vor dem Tod, dem Ungewissen, fürchtet. Und die Helden leben weiter, weil der Name von denen weiterlebt und jeder noch über ihn spricht. Als Beispiel könnte man vielleicht Michael Jackson nennen? Von ihm wird ja immer noch viel gesprochen, und es werden sogar Videos und neue Songs von ihm veröffentlicht.
4. Sooo, dieser Satz hat sich sehr interessant angehört, aber ich stehe schon ein bisschen auf dem Schlauch. Was ist mit allgemeiner Toleranz gemeint? Wird alles "tot" geboren, weil nur eine allgemeine Toleranz herrscht und keiner hervorsticht bzw. was unternimmt?
Danke euch.
Steffi
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 19:17 Mi 16.03.2011 | Autor: | Steffi2012 |
Huhu,
es wäre schön, wenn mir noch jemand antworten könnte! Bis morgen (Donnerstag) Abend passt es noch.
Hoffe, es findet sich noch jemand. Danke!
LG
Steffi
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(Antwort) fertig | Datum: | 08:57 Do 17.03.2011 | Autor: | Josef |
Hallo Steffi,
> Interpretiere folgende Aphorismen von Nicolás Gómez
> Dávila und füge Beispiele hinzu:
> 1. Die Universität erzieht, sofern sie den Jugendlichen
> lehrt, sich für all das zu begeistern, was später nutzlos
> sein wird.
>
> Also wir sollen Aphorismen von Nicolás Gómez Dávila
> interpretieren, die wir uns aussuchen konnten. Ich habe mir
> die vier ausgesucht und hier mal meine Gedanken dazu, wobei
> ich mir nicht immer ganz sicher bin, ob ich es richtig
> verstehe.
>
> 1. Kann man die Universität mit der Schule gleichsetzen?
> Schließlich lernt man in der Schule auch viel, was später
> nutzlos sein wird und auch nicht ein zweites Mal im Leben
> vorkommt. Also erzieht die Uni die Jugendlich insofern,
> damit sie sich für Sachen begeistern, die für den
> weiteren Lebenslauf eigentlich gar nicht wichtig ist.
> Will Dávila also sagen, dass viel unnützes in den Unis
> unterrichtet wird?
> Ein Beispiel wäre hier die Schule,
> oder?
>
"Seit dem Mittelalter gilt die Universität als eine Einrichtung, die der Forschung und Lehre, also der Gewinnung von Erkenntnissen, der Pflege und Vermittlung von Wissen sowie damit zusammenhängender Fertigkeiten dient." [1]
Die Universitäten erziehen die Jugendlichen zu einem Wissensdrang. In den Universitäten wird überwiegend die Theorie gelehrt, die im täglichen Leben aber nutzlos und nicht wirtschaftlich ist. Die praktische Anwendung im Alltag und insbesondere im Berufsleben kann meist nicht umgesetzt werden.
"Die Studenten habe während ihres Studiums vieles gelernt, was für den universitären Abschluss überhaupt nicht zählte." [2]
Ein Beispiel sei hierzu erwähnt:
"Um ins Linguistik-Seminar aufgenommen zu werden, muss der Student althochdeutsch und gotisch lernen. Diese Sprachkenntnisse hat er in seinem späteren Leben als Deutschlehrer nie mehr – auch nicht eine Sekunde lang - gebraucht. Eine Vorlesung oder ein Seminar über zeitgenössische deutsche Grammatik oder über die Korrektur von Schüler-Aufsätzen, Kenntnisse, die er später ständig benötigte, hat er dagegen nie besucht." [2]
Quelle:
[1] Microsoft ® Encarta ® Enzyklopädie 2005 © 1993-2004 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.
[2] das-unnuetze-lernen
Viele Grüße
Josef
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(Antwort) fertig | Datum: | 10:56 Do 17.03.2011 | Autor: | Josef |
Hallo Steffi,
> Interpretiere folgende Aphorismen von Nicolás Gómez
> Dávila und füge Beispiele hinzu:
> 2. Wer sich weigert, Erbe zu sein, stirbt an
> intellektueller Entkräftung.
>
> 2. Wenn man sich weigert, Erbe zu sein, dann heißt das
> für denjenigen, dass man kein Hab & Gut besitzen wird. Man
> musste früher wohlhabend sein um sich geistig
> weiterzuentwickeln, da Bildung teuer war und
> dementsprechend konnten wenige Menschen lesen und
> schreiben. Und wenn man es ablehnte Erbe zu sein, dann
> hatte man auch wohl nicht so viel Geld, schätze ich. Sehe
> ich das richtig? Was könnte man als Beispiel verwenden?
>
eine andere Interpretation:
Wer nicht das vorhandene Wissen seiner Vorfahren übernimmt „der stirbt dumm“.
Hierzu ein einfaches Beispiel:
Der eine oder andere kennt noch ein Solei. Wie dieses Ei aber früher über Monate haltbar gemacht wurde, dass weiß nicht mehr jeder. Durch die moderne Technik ist so mancher hilfreiche Handgriff und hilfreiches Wissen untergegangen. Das Altbewährte wird von der neuen Generation nicht mehr übernommen. So z.B. beherrschen nur noch wenige Hausfrauen die Konservierung von Lebensmittel, insbesondere von Obst.
Viele Grüße
Josef
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(Antwort) fertig | Datum: | 13:29 Do 17.03.2011 | Autor: | Josef |
Hallo Steffi,
> Interpretiere folgende Aphorismen von Nicolás Gómez
> Dávila und füge Beispiele hinzu:
> 3. Leben ist der einzige Wert des modernen Menschen. Sogar
> der moderne Held stirbt nur im Namen des Lebens.
>
> 3. Also das Leben spielt in der heutigen Zeit eine große
> Rolle, weil man heutzutage länger lebt und man sich
> deshalb vor dem Tod, dem Ungewissen, fürchtet. Und die
> Helden leben weiter, weil der Name von denen weiterlebt und
> jeder noch über ihn spricht. Als Beispiel könnte man
> vielleicht Michael Jackson nennen? Von ihm wird ja immer
> noch viel gesprochen, und es werden sogar Videos und neue
> Songs von ihm veröffentlicht.
>
Anmerkung:
"In der Philosophie wurde Leben als göttliches Prinzip oft mit Seele oder Geist identifiziert.
Die Ethik erkennt dem Leben fast durchweg die Eigenschaft eines Wertes zu; die Unantastbarkeit des menschlichen Lebens erscheint weitgehend als Grundforderung des Naturrechts. Leben zählt zu den elementaren Menschenrechten und ist als Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit Grundrecht (in Deutschland Grundgesetz Artikel2, Absatz2)." [1]
Danach ist "Leben" der höchste Wert, den ein Mensch besitzen kann.
[1] © Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, Mannheim 2001
Viele Grüße
Josef
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(Antwort) fertig | Datum: | 15:02 Do 17.03.2011 | Autor: | Josef |
Hallo Steffi,
> Interpretiere folgende Aphorismen von Nicolás Gómez
> Dávila und füge Beispiele hinzu:
> 4. In einer Umgebung allgemeiner Toleranz wird alles tot
> geboren.
>
> 4. Sooo, dieser Satz hat sich sehr interessant angehört,
> aber ich stehe schon ein bisschen auf dem Schlauch. Was ist
> mit allgemeiner Toleranz gemeint? Wird alles "tot" geboren,
> weil nur eine allgemeine Toleranz herrscht und keiner
> hervorsticht bzw. was unternimmt?
>
Vielleicht kann man das so sehen.
„Das Recht auf Leben ergibt sich aus der Begründung der Naturrechte. Wichtig ist hier, dass dieses Recht nicht nur die reine Selbsterhaltung einschließt, sondern auch die Freude am eigenen Leben. Folgend seiner Konzeption der Naturrechte und des daraus resultierenden Naturzustandes bedeutet es auch, dass das Leben der Menschen bereits im Naturzustand gesichert ist.“ [1]
Durch die allgemeine Toleranz in der Gesellschaft wird die Freude am eigenen Leben stark eingeschränkt. In so einer Umgebung gilt man deshalb als nicht mehr lebend (zumindest als eingeschränkt) geboren.
[1]Quelle
Viele Grüße
Josef
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 23:26 Do 17.03.2011 | Autor: | Steffi2012 |
Danke, Josef! Ich danke dir sehr für die Mühe, die du dir gemacht hast.
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 05:21 Fr 18.03.2011 | Autor: | Josef |
Hallo Steffi,
> Danke, Josef! Ich danke dir sehr für die Mühe, die du dir
> gemacht hast.
Gern geschehen!
Ich hoffe, dass du ein paar Anregungen bekommen konntest.
Alles Gute!
Josef
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